
Mutares Aktie: Rekordumsatz mit Schönheitsfehler
28.04.2025 | 20:00
Mutares verzeichnet 2024 starkes Wachstum auf über 5,2 Mrd. Euro Umsatz, muss jedoch die Veröffentlichung des testierten Jahresabschlusses verschieben. Was steckt dahinter?
Mutares präsentiert für 2024 beeindruckende Wachstumszahlen und knackt erstmals die Umsatzmarke von fünf Milliarden Euro. Doch die Freude wird getrübt: Völlig überraschend muss das Unternehmen die Veröffentlichung des testierten Jahresabschlusses verschieben. Was ist da los bei der Beteiligungsgesellschaft?
Zahlen hui...
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Auf den ersten Blick sehen die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 stark aus. Der Konzernumsatz kletterte um satte 12 Prozent auf über 5,2 Milliarden Euro. Auch die Mutares-Holding selbst konnte ihre Einnahmen aus Beratungsleistungen und Management Fees um 6 Prozent auf knapp 110 Millionen Euro steigern. Der Jahresüberschuss der Holding legte leicht auf 108,3 Millionen Euro zu (Vorjahr: 102,5 Mio. Euro). Wesentliche Treiber hierfür waren der Verkauf von Frigoscandia und die Erlöse rund um das Börsenlisting der Tochter Steyr Motors.
Doch ein genauerer Blick offenbart auch Schattenseiten. Während das Konzern-EBITDA durch Sondereffekte wie günstige Zukäufe ("Bargain Purchases") mit 117,1 Millionen Euro noch positiv ausgewiesen wird, sieht es bereinigt ganz anders aus. Das Adjusted EBITDA rutschte tief ins Minus auf -85,4 Millionen Euro, nach einem leicht positiven Wert im Vorjahr. Verantwortlich hierfür: Die Integration verlustträchtiger neuer Beteiligungen und eine schwache Konjunktur, die besonders das wichtige Segment Automotive & Mobility belastete.
...Prüfung pfui?
Mitten in diese gemischte Bilanz platzt die Nachricht, dass der Abschlussprüfer Deloitte mehr Zeit benötigt. Statt wie geplant Ende April sollen die testierten Zahlen nun erst am 20. Mai 2025 vorliegen. Als Grund nennt Mutares einen erhöhten Prüfungs- und Dokumentationsaufwand aufgrund komplexer Sondersachverhalte. Das wirft natürlich Fragen auf. Zwar betont das Unternehmen die enge und transparente Zusammenarbeit mit dem Prüfer, doch ein solcher Aufschub sorgt selten für Begeisterung am Markt. Immerhin: Die Zahlen für das erste Quartal 2025 werden nun sogar vorgezogen und bereits am 29. April präsentiert.
Hohes Tempo, hohe Risiken?
Die Verzögerung fällt in eine Phase hoher Aktivität. 13 Zukäufe wurden 2024 abgeschlossen, sieben Beteiligungen verkauft. Die Internationalisierung nach China und in die USA schreitet voran. Das Portfolio umfasst inzwischen 32 Unternehmen. Für 2025 sind weitere Exits geplant, die über 200 Millionen Euro einbringen sollen.
Die Strategie bleibt ambitioniert: Bis 2028 soll der Konzernumsatz auf 10 Milliarden Euro verdoppelt und der Holding-Gewinn auf 200 Millionen Euro gesteigert werden. Für das laufende Jahr 2025 peilt der Vorstand einen Konzernumsatz zwischen 6,5 und 7,5 Milliarden Euro sowie einen Holding-Überschuss von 130 bis 160 Millionen Euro an.
Die Verschiebung des Testats ist nun ein unerwarteter Stolperstein. Es bleibt abzuwarten, ob dies nur eine kleine organisatorische Hürde ist oder ob sich dahinter doch tiefergehende Bewertungsprobleme bei den zahlreichen Beteiligungen verbergen. Die vorgezogenen Q1-Zahlen dürften erste Hinweise liefern.
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