Nel ASA Aktie: Schlechte Nachrichten reißen nicht ab
04.05.2025 | 13:00
Norwegischer Wasserstoffpionier Nel ASA kämpft mit massiven Umsatzeinbrüchen und einer wichtigen Auftragsabsage. Analysten senken Erwartungen – wie geht es weiter?
Der norwegische Wasserstoff-Spezialist schlittert tiefer in die Krise. Enttäuschende Quartalszahlen und die überraschende Stornierung eines wichtigen Auftrags belasten schwer. Steuert der einstige Börsenliebling auf eine Zerreißprobe zu und was sind die Gründe für die Talfahrt?
Brutales erstes Quartal: Zahlen brechen ein
Die jüngsten Geschäftszahlen für das erste Quartal 2025 waren ein Schlag ins Kontor für Nel ASA und seine Aktionäre. Die Erlöse aus Kundenverträgen brachen im Jahresvergleich um satte 44 Prozent auf nur noch 155 Millionen Norwegische Kronen (NOK) ein. Dieser Einbruch führte zu einem negativen operativen Ergebnis (EBITDA) von -115 Millionen NOK – eine dramatische Verschlechterung gegenüber dem positiven Ergebnis von 32 Millionen NOK im Vorjahresquartal.
Besonders der vorübergehende Produktionsstopp in der Anlage in Herøya schlug im Alkaline-Segment negativ zu Buche und verursachte hier einen EBITDA-Verlust von 52 Millionen NOK. Zwar konnte die PEM-Sparte ihren Umsatz dank Container-Elektrolyseur-Verkäufen um 64 Prozent steigern, dies reichte jedoch bei weitem nicht aus, um das schwache Gesamtbild zu kompensieren. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 179 Millionen NOK.
Auftragsbuch schmilzt: Wichtiger Kunde springt ab
Die Sorgenfalten werden tiefer, wenn man einen Blick auf die Auftragslage wirft. Der Auftragseingang im ersten Quartal lag mit 311 Millionen NOK um 22 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals. Diese Schwäche schmälert die zukünftigen Umsatzerwartungen erheblich.
Folgerichtig ist auch der Auftragsbestand weiter abgeschmolzen. Ende März lag er bei nur noch 1,46 Milliarden NOK, was einem Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem Vorquartal und sogar 31 Prozent gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2024 entspricht. Besonders schmerzhaft: Der Energiekonzern Statkraft stornierte einen Großauftrag über ein 40-Megawatt-Alkaline-Elektrolyseur-Projekt, was den Auftragsbestand um weitere 120 Millionen NOK reduzierte. Als Grund nannte Statkraft Schwierigkeiten, unter den aktuellen Marktbedingungen ein tragfähiges Geschäftsmodell für das Projekt zu entwickeln – ein alarmierendes Signal.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nel ASA?
Analysten reagieren: Ausblick eingetrübt
Die Finanzmärkte und Analysten haben die Hiobsbotschaften verdaut – und reagieren prompt. Nach den Quartalszahlen und der Auftragsstornierung passten gleich mehrere Experten ihre Prognosen für Nel ASA nach unten an. Die Konsensschätzungen für Umsatz und Gewinn pro Aktie (EPS) für das laufende Jahr 2025 wurden teils deutlich reduziert.
Die Analysten erwarten nun im Schnitt einen signifikanten Umsatzrückgang im Vergleich zu früheren Prognosen und zum Vorjahr. Gleichzeitig wurden die erwarteten Verluste pro Aktie erhöht, was die gestiegenen Sorgen um die Profitabilität unterstreicht. Das durchschnittliche Kursziel wurde ebenfalls gesenkt. Die negative Marktreaktion spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der über die letzten zwölf Monate deutlich an Wert verloren hat. Es mehren sich die Stimmen, die befürchten, Nel könnte bei der Umsatzentwicklung hinter der breiteren Wasserstoffbranche zurückbleiben.
Nel im Sparmodus: Wie geht es weiter?
Nel ASA reagiert auf die langsamer als erhoffte Marktentwicklung mit Anpassungen im operativen Geschäft. Das Unternehmen hat Prozesse eingeleitet, um die Produktionskapazitäten der aktuellen Nachfrage anzupassen. Dazu gehören Personalabbau und der bereits erwähnte temporäre Produktionsstopp in Herøya.
Trotz der Schwierigkeiten verfügte das Unternehmen zum Ende des ersten Quartals 2025 über einen Kassenbestand von über 2 Milliarden NOK. Das Management betont, den Fokus auf den Erhalt der Liquidität zu legen, während man gleichzeitig Vertriebschancen verfolgen und in die nächste Technologiegeneration investieren wolle. Für den 26. Mai ist eine außerordentliche Hauptversammlung angesetzt, auf der unter anderem über die Ernennung eines vom Großaktionär Samsung E&A nominierten Aufsichtsratsmitglieds entschieden werden soll. Es bleibt abzuwarten, ob Nel ASA den Turnaround schafft oder ob die Talfahrt weitergeht.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 4. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nel ASA: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
...