Sepp Schellhorn: „Während kleine Betriebe, die jahrelang ihre Kammerbeiträge gezahlt haben, jetzt vor der Pleite stehen, sitzt die Wirtschaftskammer auf ihren Rücklagen herum.“

Wien (OTS) - „Die Regierung und die Wirtschaftskammer müssen endlich die Warnungen der Verbände ernst nehmen: Die Situation von Unternehmerinnen und Unternehmern ist alarmierend, die Hilfspakete kommen nicht an“, schließt sich NEOS-Wirschaftssprecher Sepp Schellhorn der Kritik von fünf Wirtschaftsverbänden bestehend aus Hoteliervereinigung, Gewerbeverein, Senat der Wirtschaft und EPU Österreich an. „Ich will der türkis-grünen Regierung bei all den Versäumnissen keine Absicht unterstellen, aber auch Unvermögen treibt Unternehmerinnen und Unternehmer in die Pleite.“

Schellhorn fordert neben einem ordentlichen Krisenmanagement die Wirtschaftskammer auf, endlich ihre Rücklagen locker zu machen:
„Während kleine Betriebe, die jahrelang ihre gesetzlich verpflichteten Kammerbeiträge gezahlt haben, jetzt vor der Pleite stehen, sitzt die Wirtschaftskammer nach wie vor auf über 1,4 Milliarden Euro Rücklagen. Und Präsident Mahrer posiert auch noch – vollkommen unverschämt und an der Realität vorbei - mit einer Doppelmagnumflasche in einem Gourmet-Hochglanzmagazin. Die WKO wäre gut beraten, derartige Geschmacklosigkeiten zu unterlassen und sich zur Abwechslung einmal ernsthaft um die Interessen ihre unverschuldet in Not geratenen Pflichtmitglieder zu kümmern. Doch leider ist die WKO schon lange keine Interessenvertretung für die Wirtschaft mehr.“

Kurzarbeit ist in der Hotellerie und Gastronomie vor allem ein Sozialbeitrag

Während in der Schweiz schnell und unbürokratisch gehandelt und geholfen wurde, bricht den Betrieben hierzulande die Liquidität weg und unternehmerische Existenzen werden völlig schuldlos vernichtet. Zum Vergleich: In Österreich werden vom Staat nur 80 Prozent der Kurzarbeit übernommen, während die Unternehmer den 13. und 14. Gehalt zu 100 Prozent finanzieren müssen. Die Kurzarbeit ist in der Hotellerie und Gastronomie vor allem ein Sozialbeitrag der Betriebe. Kredite alleine würden die Unternehmen nämlich nicht retten, stellt Schellhorn klar. „Betriebe brauchen Eigenkapital, wir müssen den Konsum ankurbeln und die Lohnnebenkosten senken. Darum mein Appell:
Hier fuhrwerken Parteifunktionäre und Berufspolitiker ohne jede Wirtschaftserfahrung, lasst endlich Expertinnen und Experten und Praktikerinnen und Praktiker aus der Wirtschaft ran. Wir müssen retten, was noch zu retten ist.“