Was ist ein ADR?

Bei einem American Depositary Receipt kurz ADR handelt es sich um ein aktienvertretendes Wertpapier, also eine verbriefte Schuldverschreibung. Hierbei werden von US-Amerikanischen Banken Hinterlegungsunterscheine in US-Dollar für eine ausländische Aktie ausgegeben. Die Originalaktien werden dann von der Bank verwahrt. Folglich verbriefen ADRs das Eigentum an einer Aktie und können sich auf eine, mehrere oder nur auf den Bruchteil einer Aktie beziehen. Sie können wie eine Aktie am US-amerikanischen Aktienmarkt gehandelt werden.

Der Hauptgrund für die Ausgabe von ADRs ist, dass dadurch ausländische Unternehmen den US-Kapitalmarkt nutzen können, ohne direkt von den relative strengen Börsenzulassungs-, Publizitätsvorschriften und Bilanzierungsvorschriften betroffen zu sein. Man kann bei ADRs zwischen sponsored und unsponsored Programmen unterscheiden. Bei einem sponsore

d ADR-Programm geht die Initiative zur Auflage von dem ausländischen Unternehmen selbst aus, wohingegen bei unsponsored Programmen das Unternehmen nicht direkt involviert wird.

Gerade wenn man bedenkt, wie groß das Handelsvolumen an US-amerikanischen Börsen ist, sieht man warum es wichtig sein kann auch in den USA gelistet zu sein. So hat allein die NYSE im Jahr 2022 ein Handelsvolumen von 28.011 Milliarden US-Dollar vorzuweisen, die Euronext in Paris kommt hingegen nur auf 2.672 Milliarden US-Dollar (Statista).

Das hohe Handelsvolumen, bringt auch für Emittenten und damit auch indirekt für Anleger einen deutlichen Vorteil mit. So ist es möglich, dass die Aktie in Form des ADRs deutlich liquider ist als an der Heimatbörse des ausländischen Unternehmens. Auch der Handel von Derivaten, wie z.B. Optionen, kann daher auf ein ADR deutlich ausgeprägter sein. In solch einem Fall ist es dann für den Emittenten einfacher und günstiger, Absicherungsgeschäfte auf ausgegebene Optionsscheine zu tätigen. Bei den von Vontobel ausgegebenen Optionsscheinen auf die Novo Nordisk ADRs kann sich das in engeren Spreads und einer allgemein besseren Kursstellung gegenüber Produkten, die sich unmittelbar auf die Aktie beziehen, widerspiegeln.

Was macht Novo Nordisk besonders?

Das im Jahre 1923 gegründete dänische Unternehmen, machte vor allem mit seinen Abnehmspritzen in den vergangenen Wochen und Monaten auf sich aufmerksam. Ozempic war bei seiner Markteinführung 2018 für die Behandlung von Diabetes Typ-2 gedacht. Es beinhaltet den Wirkstoff Semaglutid, was bei der besseren Kontrolle des Blutzuckerspiegels hilft. Es hat noch einen weiteren Effekt, und zwar steigert es das Sättigungsgefühl und reduziert den Appetit. Mit Wegovy brachte Novo Nordisk 2021 eine weitere Semaglutid-Spritze auf den Markt, die sich durch eine höhere Wirkstoffkonzentration von dem Vorgänger unterscheidet. Wegovy ist im Gegensatz zu Ozempic nicht für Diabetiker, sondern im Allgemeinen für übergewichtige bzw. adipöse Personen als Hilfe zum Abnehmen vorgesehen.

Der Abnehmeffekt tritt jedoch auch bei normal gewichtigen Menschen auf. So entstand ein regelrechter Hype um das Produkt, dieser wurde durch Celebrities wie Elon Musk und Kim Kardashian weiter vorangetrieben. Durch den sogenannten „Off-Label-Use“ (Einsatz des Arzneimittels entgegen der Etikett Beschreibung) kam und kommt es auch heute noch, aufgrund der hohen Nachfrage zu Lieferengpässen.

Jedoch wird sich bei Novo Nordisk nicht auf den Lorbeeren ausgeruht, denn bis Ende des Jahres will Novo Nordisk von KPB Bioscience den Medikamentenkandidaten Ocedurenone erworben haben. Das Medikament soll gegen Bluthochdruck helfen und könnte auch im Bereich von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen Anwendung finden. Novo Nordisk ist aktuell dabei sein Diabetes Kerngeschäft auf weitere schwerwiegende Erkrankungen auszuweiten. So passt auch Ocedurenone gut in das Produktprofil von Novo Nordisk.

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