2021 kam es in Österreich laut Dun & Bradstreet zu 1747 Unternehmenskonkursen. Gegenüber 2020 ein Plus von 5% - aber noch, dank staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, deutlich unter dem Vorcorona-Niveau. Aber mit steilem Anstieg QoQ: „Wenn die Entwicklung wie bisher weiter geht, werden wir 2022 einen historischen Höchstwert der Konkurse in Österreich erleben.“

Soll / Ist Raiffeisen Bank International erzielte im Geschäftsjahr 2021 laut vorläufigen Zahlen einen Umsatz (Zins- plus Provisions- plus Handelsergebnis) von 5,365 Milliarden Euro (plus 9,6%), ein Betriebsergebnis von 2,592 Milliarden (plus 15,7%), ein Ergebnis vor Steuern von 1,79 Milliarden (plus 51,3%) und einen Überschuss von 1,372 Milliarden Euro (plus 70,6%). Aktionäre sollen einen Dividende von 1,15 Euro erhalten. 1,24 Euro hatten Analysten im Schnitt erwartet. Die Bloomberg-Konsens-Analysten-Schätzung für den Umsatz lag bei 5,537 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis wurde mit 2,595 Milliarden erwartet der Gewinn vor Steuern bei 1,854 Milliarden und der Überschuss bei 1,345 Milliarden. Aktuell gibt es von Analysten 14x Kaufen, 3x Halten und 2x Verkaufen als Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 30,2 Euro - Potenzial: plus 19 Prozent.

»Analysen zu österreichischen Aktien. Jefferies bestätigt für Pierer Mobility die Empfehlung Kaufen - und erhöht das Kursziel von 105,4 auf 106,1 Euro. Weiter das höchste aller Kursziele. Letzter Schlusskurs: 90,0 Euro - durchschnittliches Kursziel: 98,74 Euro.  JPMorgan bestätigt für Raiffeisen Bank International die Empfehlung Übergewichten - und erhöht das Kursziel von 33,0 auf 36,0 Euro. Letzter Schlusskurs: 25,32 Euro - durchschnittliches Kursziel: 30,16 Euro. Hauck & Aufhäuser bestätigt für s Immo die Empfehlung Kaufen - und erhöht das Kursziel von 26,0 auf 27,0 Euro. Nun das alleinige höchste aller Kursziele. Letzter Schlusskurs: 22,95 Euro - durchschnittliches Kursziel: 24,88 Euro. HSBC bestätigt für Verbund die Empfehlung Halten - und erhöht das Kursziel von 67,0 auf 96,0 Euro. Letzter Schlusskurs: 93,15 Euro - durchschnittliches Kursziel: 83,24 Euro  < »Wienerberger wurde dank seinen ambitionierter ESG-Zielen von EcoVadis erneut mit Silber ausgezeichnet. Damit gehört Wienerberger 2021 zu den Top 11% der Unternehmen der Branche und in der nachhaltigen Beschaffung zu den Top 3% aller von EcoVadis weltweit bewerteten Unternehmen der Branche. < »Konjunktur Österreich. Die Teuerung zieht in Österreich weiter kräftig an. Im Jänner dürfte die Inflationsrate 5,1 Prozent betragen haben, das wäre der höchste Wert seit November 1984, wie aus Berechnungen von Statistik Austria im Rahmen einer Schnellschätzung hervorgeht. Im Dezember lag die Inflation noch bei 4,3 Prozent. Deatails gibt es am 23. Februar. < »Internationale Unternehmensnews: Der Chipkonzern AMD <US0079031078> trumpft inmitten der globalen Halbleiter-Engpässe mit Rekordzahlen auf und steigerte den Umsatz im vergangenen Quartal um 49 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten eher mit 4,5 Milliarden Dollar gerechnet. Für das laufende Quartal stellte AMD Erlöse von fünf Milliarden Dollar dank Verkäufen von Server- und PC-Prozessoren in Aussicht. Zudem prognostizierte AMD für das gerade erst angebrochene Jahr bereits ein Umsatzplus von 31 Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel um mehr als zehn Prozent hoch. Unterm Strich sank der Gewinn im vergangenen Quartal von 1,78 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf 974 Millionen Dollar. AMD verwies darauf, dass im Vorjahr eine Steuergutschrift von 1,3 Milliarden Dollar den Überschuss aufgebessert habe. Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) <GB0009252882> hat sich in einem Patentstreit über ein Aids-Medikament mit dem US-Konkurrenten Gilead Sciences <US3755581036> geeinigt. Gilead wird zunächst 1,25 Milliarden US-Dollar an das HIV-Gemeinschaftsunternehmen ViiV Healthcare zahlen, das GSK gemeinsam mit dem US-Konzern Pfizer <US7170811035> und der japanischen Firma Shionogi betreibt. Der US-Konzern ist zudem bereit, künftig 3 Prozent seiner US-Einnahmen aus Biktarvy als Tantiemen an das Joint Venture abzuführen. Google <US02079K1079> profitiert weiterhin massiv vom Boom der Online-Werbung in der Corona-Pandemie. Der Dachkonzern des Internet-Riesen, Alphabet <US02079K3059>, verbuchte im vergangenen Quartal einen Umsatzsprung von 32 Prozent und einen Gewinn von 20,6 Milliarden Dollar. Insgesamt übertraf Alphabet mit seinen Quartalszahlen deutlich die Markterwartungen. Der Konzernumsatz erreichte 75,3 Milliarden Dollar, während Analysten eher mit gut 72 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Unterm Strich stieg der Quartalsgewinn von 15,2 auf 20,6 Milliarden Dollar. Der Lebensmittelriese Nestlé <CH0038863350> nimmt seine Wassermarke Vittel vom Markt in Deutschland und Österreich. Gleiches gelte für Contrex. Der Verkauf seines Roche-Anteils zurück an den Wettbewerber hat dem Schweizer Pharmakonzern Novartis <CH0012005267> im vergangenen Jahr einen satten Gewinnsprung beschert. Unter dem Strich stieg der Gewinn auf rund 24 Milliarden US-Dollar, das war fast das Dreifache des Vorjahreswertes. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf rund 51,6 Milliarden Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis wuchs nominal um acht Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar. Lieferprobleme und ein schwächelnder Insulin-Umsatz in China werden das Wachstum des Insulin-Spezialisten Novo Nordisk <DK0060534915> voraussichtlich bremsen. Nach einem um Währungseffekte bereinigten Umsatzwachstum von 14 Prozent im vergangenen Jahr rechnet der Konzern 2022 noch mit einer Steigerung von 6 bis 10 Prozent. Beim operativen Gewinn erwarte der Konzern ein um Währungseffekte bereinigtes Plus von vier bis acht Prozent. 2021 setzte der Insulin-Spezialist rund 141 Milliarden dänische Kronen (rund 18,9 Milliarden Euro) um. Der operative Gewinn stieg um 13 Prozent auf fast 59 Milliarden Kronen. Nach einem Milliardenverlust im ersten Corona-Jahr ist die spanische Großbank Santander <ES0113900J37> 2021 deutlich in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Überschuss erreichte 8,1 Milliarden Euro und damit mehr als vor der Krise im Jahr 2019. Im Vorjahr stand hier wegen drohender Kreditausfälle und Abschreibungen auf mehrere Geschäftsteile im Ausland ein Verlust von knapp 8,8 Milliarden Euro. Die weltweiten Chipengpässe liefern dem Waferhersteller Siltronic <DE000WAF3001> weiterhin Rückenwind. Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen um 16 Prozent auf rund 1,41 Milliarden Euro. Das Ebitda legte um 41 Prozent auf 466 Millionen Euro zu. Die weltgrößte Café-Kette Starbucks <US8552441094> hat zum Jahresende trotz Belastungen durch die Omikron-Virusvariante deutlich besser verdient. In den drei Monaten bis Anfang Januar nahm der Gewinn um 31 Prozent auf 816 Millionen Dollar zu. Der Umsatz stieg um 19 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar. Trotz der starken Zuwächse geriet die Aktie nachbörslich deutlich ins Minus. An der Wall Street war mit noch höheren Erlösen gerechnet worden. Zudem fiel der Geschäftsausblick verhalten aus. Vorstandschef Kevin Johnson warnte vor höheren Kosten durch Inflationsdruck. Softwareanbieter Teamviewer <DE000A2YN900> will zur Stützung des Aktienkurses bis zu knapp zehn Prozent der eigenen Anteile zurückkaufen. Start des Aktienrückkaufs soll am 3. Februar sein. Bis Ende des Jahres soll das Programm abgeschlossen sein. Die zurückgekauften Aktien sollen größtenteils eingezogen werden. Und: die Profitabilität dürfte im laufenden Jahr weiter sinken. Die Marge gemessen am um Sondereffekte bereinigten Ebitda wirde zwischen 45 und 47 Prozent erwartet. Damit würde der Wert im besten Fall stagnieren. 2021 war die Marge - wie bereits bekannt - um zehn Prozentpunkte auf 47 Prozent gefallen. Bessere Geschäfte in Deutschland und in Afrika treiben den britischen Telekommunikationskonzern Vodafone <GB00BH4HKS39> an. Der Gesamtumsatz des dritten Geschäftsquartals stieg um 4,3 Prozent auf knapp 11,7 Milliarden Euro. »Internationale Analysenews: Barclays hat Grand City Properties <LU0775917882> von "Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft und das Kursziel von 22,80 auf 21,50 Euro gesenkt. <APA/dpa-AFX/Bloomberg/Reuters/red>

Raiffeisen Bank Int. 5,06%Raiffeisen Bank Int. 5,06%Porr Ag 2,06%Erste Group Bank 1,76%Verbund AG 1,72%Flughafen Wien AG 1,42%FACC AG 1,38%EVN AG 1,34%BAWAG Group 1,19%Agrana 1,28%UBM Development 1,20%AMAG -1,18%CA Immobilien -0,46%DO & CO AG -0,44%SBO -0,39%UNIQA -0,36%IMMOFINANZ AG -0,26%Strabag SE -0,13%OMV AG 0,22%Vienna Insurance Gr. 0,19%Lenzing AG 0,35%

TeamViewer AG 15,81%TeamViewer AG 15,81%S&T AG 4,67%Auto1 Group SE 4,28%Wacker Chemie AG 3,65%Scout24 SE 3,53%Aroundtown SA 3,28%Hypoport SE 3,18%Varta AG 3,00%HelloFresh SE 2,61%CANCOM SE 2,28%Rheinmetall AG -0,84%Mercedes-Benz -0,68%Fresenius SE -0,67%Airbus SE -0,54%Aurubis AG -0,47%E.ON SE -0,44%QIAGEN NV -0,27%Siemens Energy AG -0,28%BMW -0,27%Hella GmbH & Co -0,26%

TeamViewer AG 15,81%TeamViewer AG 15,81%Ocado Group PLC 7,48%Raiffeisen Bank Int. 5,06%Lifco AB 4,60%Darktrace PLC 4,47%Sinch AB 4,08%S4 Capital PLC 4,06%Adevinta ASA 3,66%Scout24 SE 3,76%Genmab A/S 3,74%Julius Baer Group -5,18%Telenor ASA -4,52%Swedbank AB -4,06%Galp Energia -3,74%Harbour Energy PLC -2,74%Novartis AG -2,11%Novozymes A/S -2,02%Carrefour SA -2,03%BAE Systems PLC -1,90%Alfa Laval AB -1,67%

United Parcel Service 14,08%United Parcel Service 14,08%Mosaic Co/The 9,11%CF Industries 8,12%Netflix Inc 7,02%Bio-Techne Corp 6,68%Exxon Mobil Corp 6,41%Caesars Entertain. 6,12%Marathon Oil Corp 6,06%Nucor Corp 5,98%Carnival Corp 5,65%AT&T Inc -4,24%Broadridge Financial -3,70%Trane Technologies -3,42%Etsy Inc -3,13%NRG Energy Inc -2,96%Discovery Inc -2,65%Welltower Inc -2,27%American Electric -2,27%Juniper Networks -2,24%Allegion plc -2,22%

Ihre Wirkung haben Geld- und Fiskalpolitik von Währungshütern und Regierungen nicht verfehlt. Immerhin folgte auf dem extremen Einbruch an den Kapitalmärkten im Frühjahr 2020 die schnellste Erholung aller Zeiten. 2021 verzeichnete die Weltwirtschaft ein robustes Wachstum, für das aktuelle Jahr erwarten Experten weltweit ein Konjunkturplus von 4,5 Prozent. Zusammen mit der Konjunktur zieht nun aber auch die Teuerungsrate an. In den USA hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im November weiter beschleunigt. Die US-Inflationsrate kletterte auf mittlerweile 7,0 Prozent, den höchsten Stand seit Juni 1982. In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise zuletzt mit 5,2 Prozent so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Bislang hatten die Währungshüter immer wieder betont, dass sie den aktuellen Preisauftrieb für temporär halten. Wird die Teuerung also schon bald ihren Höhepunkt erreicht haben, um dann zurückzugehen? Oder ist die Inflation gekommen, um zu bleiben? Zumindest die amerikanischen Währungshüter bezeichnen die derzeitige Teuerung nicht mehr als nur "vorübergehend". Aus den letzten Sitzungsprotokollen der US-Notenbank Fed geht vielmehr hervor, dass den Notenbankern die Inflationsentwicklung doch zunehmend Sorgen bereitet. Viele forderten eine straffere, sprich „hawkische“ Geldpolitik. Als „hawkisch“ gilt eine geldpolitische Haltung, wenn sie Zinserhöhungen favorisiert (engl. „hawk“ - Falken). Die Federal Reserve entschied zunächst die als Konjunkturstütze in der Corona-Pandemie eingesetzten Wertpapierkäufe schneller abzuschmelzen. Das monatliche Abbautempo bei den Zukäufen wird ab Mitte Januar von zuletzt 15 Milliarden auf 30 Milliarden Dollar verdoppelt. Im März wäre dieses als Tapering bekannte Manöver dann bei gleichbleibender Geschwindigkeit abgeschlossen, womit der Boden für eine Zinserhöhung bereitet wäre. Wie aus dem Ausblick der Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell hervorgeht, halten sie drei Zinsschritte nach oben in diesem Jahr für angebracht. Ende 2022 würde das Zinsniveau dann bei 0,9 Prozent liegen. 2023 könnte der Leitzins dann auf 1,6 Prozent und 2024 auf 2,1 Prozent steigen. Einstweilen beließen die Währungshüter den Leitzins aber in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. Drei Anhebungen bedeuten einen Anstieg um 0,75 Prozentpunkte - deutlich mehr als der Markt ursprünglich für dieses Jahr erwartet hatte. Die Finanzmärkte reagierten auf die Beschlüsse der Fed dennoch zuerst überwiegend positiv. Den Anlegern gefällt wohl, dass die Fed endlich gegen die Inflation vorgeht, die mittlerweile sehr weit über das Notenbank-Ziel von 2,0 Prozent hinausgeschossen ist. In ihrer nun aktualisierten Inflationsprognose geht die Fed davon aus, dass die Teuerungsrate auch 2022 mit 2,6 Prozent erhöht bleiben wird. Unsere Einschätzung: Die gute Nachricht für Anleger ist, dass sich an der langfristigen Zinserwartung nichts verändert hat. Die Zinsen in den USA steigen zwar schneller, aber nicht höher als bislang erwartet. Somit ändert sich nur der Weg, das Ziel bleibt gleich. Die europäische EZB wird sich wohl ohnehin noch mehr als zwölf Monate Zeit lassen, bis sie den Leitzins zum ersten Mal anhebt. Das dürfte den Börsen Sicherheit geben. < Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

Der Mensch ist schon ein interessantes Wesen. Rein charakterlich meine ich. Seine Wünsche und Ziele sind in physikalischer Hinsicht der Heisenberg’schen Unschärferelation so nahe, wie es kaum ein Atom jemals sein kann. Gerade in Bezug auf die Kapitalmärkte offenbart sich diese menschliche Konstante der Unschärfe öfter als wir glauben oder gar glauben wollen. Ich spreche davon, dass fast jeder, wenn man ihn nach seinen Zielen und Erwartungen an Kapitalmärkte und Investitionen in diese fragt, mit ziemlich konkreten Vorstellungen getragen ist. Man weiß, was man will und zumeist auch was man nicht will. Gefasst in Zahlen werden daraus die vielfältigsten Risikoparameter gebildet, die allesamt nach der ersten Millisekunde-Kapitalmarkt nichts mehr wert sind. Denn es ist, und die Verhaltensforschung an den Kapitalmärkten - die so genannte behavioural finance - voll mit diesbezüglichen Ableitungen, im Moment der Entscheidung zu einem Investment, die Welt eine andere geworden. Aus der Fantasie, etwas zu investieren, wird die Tatsache es getan zu haben, und der Reflex auf dieses Investment löst die Fantasie einmal ab bzw. verändert deren Ausrichtung. Aus „es wäre schön“ wird „es muss oder es wird schon schön sein“. Und, nachdem die Börsen keine Einbahnstraßen sind und es viel mehr Teilnehmer an diesen pekuniären Plattformen der Erwartungen gibt, als man überblicken kann, gibt es auch ungemein viele Risikoprofile, die sich allesamt in Bewegung befinden und, so wie die Atome beim guten alten Heisenberg, die Investitionsanalyse für Viele aufs Dekursive (im Nachhinein) reduzieren. Und dann bewegen sich die Gemüter. Die einen fühlen sich bestätigt und bekommen sehr oft ein Gefühl der Kontrolle, die anderen sind enttäuscht und fürchten um langjährig Erspartes, das noch beim Start des Investments selbstbewusst als zu 100% im Risiko stehend und daher locker ersetzbar gegolten hatte. Man beginnt, den sich selbst als langfristig bezeichneten Prozess immer kürzer und kürzer zu betrachten und bringt damit sich selbst um die ursprünglich angedachte Ruhe im und durch das Investment. Kaum jemand hat diese Wandlung im Timing bereits zu Beginn einer Transaktion im Kopf. Das „Zocken“ gilt ja als verpönt, man will ja nur mit gut durchdachten Einkäufen früher als andere gekauft oder verkauft haben, um danach, wenn der Kurs sich durch das Verhalten der „Anderen“ in die gewünschte Richtung entwickelt hat, die Früchte seiner Vorschau zu ernten. Diese Zeitdilatationen sind nichts Unbekanntes und vielen Marktteilnehmern sehr wohl bewusst. Man möge sogar erkennen, dass die größten und einflussreichsten Partner sehr wohl am Informationsgeschehen diese Erkenntnis spielen. Denken wir nur an die Medien mit ihren teilweise ins Absurde abgleitenden Horror-Szenarien, Börsenbriefe mit täglichen Crashs, oder Verhundertfachungsanalysen, Analysehäuser im globalen Wettstreit um die Trendsetzung, oder auch die Politik, die die Rahmenbedingungen sehr oft zu ihren jeweiligen Gunsten gerne verzerrt. Ein Panoptikum der Interpretationen im Spiel um Angst und Gier. Wobei, eines muss schon auch gesagt werden, die so oft zitierte Gier, die uns allen Kapitalmarktteilnehmern so pauschal als Charakterdefekt in die Wiege gelegt wird, gibt es eben nicht pauschal, sonst wäre der Anstieg und der Rückfall der Kurse von viel mehr Geschrei und Einseitigkeiten geprägt. Das Leiden ist vielmehr still und verinnerlicht. Und, ganz ehrlich, die, entgegen der öffentlichen Pauschalmeinung, vielleicht gar nicht so häufigen dick positiven Investments sind doch nahezu immer der Start einer neuen Veranlagung. Die glänzenden Augen der erwachsenen Kinder als Trost der emotionalen Leiden davor. <