Grün, grüner, Deutschland? Diese Frage dürfte auch Investoren spalten. Fakt ist aber: Auch von einer grünen Revolution können Investoren mit den richtigen Aktien profitieren.

Damit meine ich nicht die Tesla (WKN: A1CX3T)-Aktie. Das US-Unternehmen von E-Auto-Pionier Elon Musk plant derzeit eine gigantische Fabrik in der Nähe von Berlin. Allein das dürfte aus meiner Sicht genug grünen Schwung nach Deutschland bringen.

Aber es gibt ja auch noch den ÖkoDAX. Dieser spezielle Aktienindex umfasst bis zu zehn Ökoaktien und wird als Kurs- und Performanceindex (hier werden die Dividenden automatisch reinvestiert) berechnet. Die ÖkoDAX-Aktien von CropEnergies (WKN: A0LAUP), SMA Solar (WKN: A0DJ6J) und Nordex (WKN: A0D655) finde ich besonders interessant.

1. CropEnergies

Die Südzucker (WKN: 729700)-Tochter CropEnergies dürfte mit dem Jahr 2019 zufrieden sein. Auf Jahressicht steht die Aktie mit über 120 % im Plus (Stand: 17.12.2019).

Zuletzt hob der Ethanolproduzent die Prognose an. Statt den erwarteten 870 Mio. Euro Umsatz sollen im laufenden Geschäftsjahr etwa 900 Mio. Euro in die Kasse fließen.

Das ist Balsam für die Investorenseele. Nach dem scharfen Preisabsturz beim Ethanol vor ein paar Jahren dürfte die Euphorie fürs Erste vorbei gewesen sein.

Aber das könnte sich schon bald wieder ändern. Denn im Fahrwasser der grünen Revolution könnte sich Bioethanol eine schöne Nische neben Wasserstoff- und Batteriespeichern einrichten. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte!

2. SMA Solar

SDAX-Mitglied SMA-Solar baut Wechselrichter für Photovoltaikanlagen. Wer sich gerne Dokumentationen über abgelegene Pazifikinseln anschaut, wird die Produkte von SMA sehr wahrscheinlich an der Stelle entdecken, wo die Inselbewohner voller Stolz das brandneue Solarkraftwerk präsentieren.

Über zu wenig Arbeit braucht sich SMA derzeit tatsächlich nicht zu beschweren. Der Umsatz passt und die Auftragslage ist stabil. Vom Gewinn kann man das allerdings noch nicht behaupten.

Für einige Investoren mag das ein Ausschlusskriterium sein. Ich sehe in dieser Kombination aber durchaus Chancen. Ein Unternehmen, das Umsatz erzeugen kann, hat aus meiner Sicht den richtigen Riecher für die Zielgruppe. An der Effizienz kann man danach immer noch schrauben. Umgekehrt wird das schwierig!

Und die Sonne wird als ewige Energiequelle so schnell kein Auslaufmodell werden. Um diese Grenze zu reißen, muss man schon sehr lang investiert sein. Etwa 5 Mrd. Jahre.

3. Nordex

Das Thema Windkraft hat meinem Eindruck nach ein wenig an Zauber verloren. Derzeit dominieren aus meiner Sicht Berichte über etwaige Entsorgungsprobleme und den wachsenden Widerstand in der Bevölkerung. In „dörflichen Strukturen mit signifikanter Wohnbebauung“ gilt hierzulande ein Mindestabstand von 1.000 Metern bis zur nächsten Windkraftanlage. Da ist die natürliche Grenze für Neuanlagen in Deutschland eben irgendwann erreicht.

Aber der Wind weht nicht nur in Deutschland und Windkraftspezialist Nordex beliefert zum Glück die ganze Welt. Zuletzt zog das TecDAX-Mitglied einen Großauftrag aus Chile an Land. Bestellt wurden 18 Anlagen mit einer Leistung von jeweils 4,8 Megawatt.
Dass bei Nordex noch lange nicht die Luft raus ist, bestätigt die Umsatzentwicklung. Zwischen Januar und September 2019 gab es hier ein erfreuliches Plus. Auch der Auftragseingang im Projektgeschäft konnte überzeugen.

Doch trotz der guten Aussichten gilt: Der Investor lebt nicht vom Umsatz allein. Auch der Gewinn muss passen. Bezüglich dieser Kennzahl lässt sich bei Nordex im Moment kein eindeutiger Trend erkennen. Jedenfalls keiner, der positive Erwähnung finden würde.
Ähnlich wie bei SMA Solar würde ich mir davon allerdings nicht die Laune vermiesen lassen. Sofern sonst alles passt, würde ich mir diesen kleinen – wahrscheinlich temporären – Makel gefallen lassen.

Grün ist nicht alles

Der ÖkoDAX ist interessant. Eine Aktie mit dem Zauber einer Tesla-Aktie sucht man dort allerdings vergeblich. Schade!

Gut möglich, dass CropEnergies, SMA Solar und Nordex demnächst trotzdem von einer neuen grünen Welle erfasst werden und den DAX alt aussehen lassen. Diese Vermutung würde mir jedoch nicht ausreichen, um jetzt einen signifikanten Anteil meines Portfolios grün einzufärben.

Angehende Investoren, die sich gerne von Automobil-, Chemie- und Pharmakonzernen fernhalten möchten, haben mit den drei genannten aus meiner Sicht trotzdem die Chance auf ein langfristig erfolgreiches Depot. Besser grün investieren als gar nicht!

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2019