Die Ölpreise sind am Donnerstag nach deutlichen Gewinnen vom Vortag gesunken. Am Morgen hatten die Preise noch im Fahrtwind der Fed-Entscheidung und einem überraschenden Rückgang der US-Ölreserven zugelegt, ab Mittag kam es dann zu einer leichten Gegenbewegung. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 68,12 US-Dollar. Das waren 38 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 44 Cent auf 59,79 Dollar.

Der Dollarkurs war am Mittwochabend deutlich gefallen, nachdem die US-Notenbank signalisiert hatte, den Leitzins in diesem Jahr nicht zu erhöhen. Außerhalb der Dollarzone führte dies zu günstigen Einkaufspreisen für Öl, die Nachfrage zog an und bescherte WTI im Zuge dessen erstmals seit November 2018 einen Preis jenseits der Marke von 60 Dollar.

Außerdem wurde der Preis bis zum Morgen noch von einem überraschend deutlichen Rückgang der Rohölbestände in den USA gestützt, hieß es am Markt. Der stärkste Rückgang seit Juli 2018 überraschte die Analysten der Commerzbank: "Normalerweise steigen die Lagerbestände zu diesem Zeitpunkt des Jahres, was den kräftigen Lagerabbau umso bemerkenswerter macht." Die US-Rohölvorräte liegen inzwischen leicht unter dem 5-Jahresdurchschnitt.

Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump zu den Handelsgesprächen zwischen den USA und China lieferten hingegen keine nennenswerten Impulse am Ölmarkt. Trump hatte in der vergangenen Nacht vor Reportern deutlich gemacht, dass die chinesische Seite mit "einigen Details" des angestrebten Abkommens zur Beilegung des Handelskonflikts noch "viele Probleme" habe./hosbr/jkr/jha/

AXC0174 2019-03-21/12:49

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