Die Ölpreise sind am Mittwoch wegen des Nachfrageausfalls im Zuge der Corona-Krise und des wachsenden Ölangebots abermals gefallen. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 25,80 US-Dollar. Das waren 1,08 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gab um 5 Cent auf 20,43 Dollar nach.

Saudi-Arabien hat die Ölförderung zuletzt auf über 12 Millionen Barrel je Tag ausgeweitet. Dies belastete die Preise. Zumindest will Russland laut einem Medienbericht die Förderung nicht weiter anheben. Dies lohne sich nicht, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg aus russischen Regierungskreisen.

Am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump Gespräche zwischen den in einen Preiskrieg verwickelten Ölfördernationen Saudi-Arabien und Russland in Aussicht gestellt. Er habe mit den Staatslenkern gesprochen und diese würden eine Lösung für den Ölpreisverfall finden. Sollte es zu einem Treffen kommen, wären es die ersten Gespräche zwischen den Streitparteien seit dem Scheitern der Opec+ Vereinbarung Anfang März. Trotz dieser Ankündigung waren bisher keine Anzeichen für eine Entspannung am Ölmarkt ersichtlich.

"Am Ölmarkt ist ein rabenschwarzes Quartal zu Ende gegangen", sagte Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank. Auch er sieht keine Zeichen für eine Entspannung: "In Wirklichkeit sieht es ziemlich düster aus am Ölmarkt." Er verweist auch auf die gestiegenen US-Rohöllagerbestände, die laut dem privaten Institut API in der abgelaufenen Woche um 10,5 Millionen Barrel geklettert sind. Am Nachmittag werden die Zahlen des Energieministeriums veröffentlicht. Auch hier wird ein deutlicher Anstieg erwartet./jsl/bek/mis

AXC0259 2020-04-01/13:20

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