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10.07.2020 | 10:07
BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum
Hotel-Investmentmarkt im 1. Halbjahr 2020 / Durchschnittliches
Ergebnis auf dem Hotel-Investmentmarkt trotz Corona-Effekt
Frankfurt/Main (ots) - Nachdem der Hotel-Investmentmarkt einen fulminanten
Jahresstart hingelegt hat, kommen die Folgen der Corona-Epidemie im zweiten
Quartal stärker zum Tragen, als in jeder anderen Assetklasse. Lag der
Investmentumsatz im ersten Quartal noch bei etwa 1,1 Mrd. EUR, kamen im zweiten
Quartal nur noch knapp 279 Mio. EUR dazu, was das schlechteste Quartalsergebnis
seit Q2 2013 darstellt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
"Allerdings war in Anbetracht des fast vollkommenen Einbruchs des nationalen und
internationalen Tourismus- und Geschäftsreisemarktes infolge der globalen
Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schon im Vorfeld mit einer
abwartenden Haltung seitens der Hotelinvestoren gerechnet worden. Insgesamt
liegt das Halbjahresergebnis mit knapp 1,4 Mrd. EUR im Schnitt der letzten zehn
Jahre, wobei der Portfolioanteil mit etwa 46 % ungewöhnlich hoch ausfällt. Dabei
ist zu berücksichtigen, dass über die Hälfte hiervon auf Hotels entfällt, die
Bestandteil der Übernahme der TLG durch Aroundtown sind", sagt Alexander
Trobitz, Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Immobilien AGs/Reits an der Spitze
Die bereits in den letzten Jahren relativ stark im Hotelsegment aktiven
Immobilien AGs/REITs haben ihren Marktanteil zur Jahresmitte weiter ausgebaut
und sich mit gut 31 % an die Spitze des Investorenrankings gesetzt. Getrieben
wurde diese Entwicklung wiederum in starkem Maße durch die TLG-Übernahme durch
Aroundtown. Auf zweistellige Umsatzanteile kommen darüber hinaus noch Investment
Manager (17,5 %) sowie die traditionell hotelaffinen Spezialfonds, die knapp 12
% zum Transaktionsvolumen beisteuern. Mit einer Vielzahl kleinerer Transaktionen
und einem Ergebnisanteil von fast 10 % machen sich auch private Anleger auf dem
Hotelmarkt durchaus bemerkbar. Für weitere 6 % des Resultats sind Pensionskassen
verantwortlich, während Projektentwickler und Family Offices jeweils etwa 5 %
Umsatzanteil verbuchen. Der Hotel-Investmentmarkt wird traditionell stark von
internationalen Anlegern geprägt. Zum Halbjahr 2020 erreichen ausländische
Investoren einen Marktanteil von gut 57 %, was den höchsten Wert seit 2014
darstellt und nicht zuletzt der angesprochenen Übernahme geschuldet ist. Mit
einem Investmentumsatz von 345 Mio. EUR haben sich Investoren aus dem Nahen
Osten an die Spitze der ausländischen Käufergruppen gesetzt, aber auch
europäische Anleger sind mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt 331 Mio.
EUR stark in Erscheinung getreten.
A-Standorte behaupten sich auf hohem Niveau
Trotz der schwierigen Marktbedingungen konnten die deutschen A-Standorte ihr
Investmentvolumen im ersten Halbjahr 2020 mit gut 867 Mio. EUR auf hohem Niveau
stabilisieren (-3 %), wobei der Löwenanteil des Umsatzes auf das erste Quartal
entfällt und die großen Metropolen des Landes in besonderer Weise von dem hohen
Anteil an Portfolioverkäufen profitieren. Hierbei sticht vor allem Berlin
hervor, das nicht nur überproportional am TLG-Deal partizipiert hat, sondern mit
dem Verkauf des Nhow Hotels Berlin-Friedrichshain auch den größten Einzeldeal
des Jahres vorweisen kann. Damit kommt die Hauptstadt auf einen Gesamtumsatz von
fast 370 Mio. EUR, was ein Plus von satten 143 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum
darstellt. Auf Rang zwei folgt München, das seinen Umsatz mit rund 168 Mio. EUR
um starke 83 % steigern kann. Ein dreistelliges Ergebnis erreicht auch Hamburg
mit 106 Mio. EUR, womit das Q2-Ergebnis 2019 jedoch um ein Drittel verfehlt
wurde. Auch Frankfurt kommt mit einem Investmentvolumen von gut 90 Mio. EUR
nicht ganz an den Vorjahreswert heran (-20 %), während Köln mit 53 Mio. EUR
deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen muss (-77 %). Auch Stuttgart (45 Mio. EUR)
und Düsseldorf (36 Mio. EUR) liegen signifikant unterhalb der Vorjahreswerte.
Zwar entfällt auf Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich mit 38 % der
mit Abstand größte Umsatzanteil, allerdings basiert diese Spitzenstellung
ausschließlich auf zwei großen Portfolioverkäufen. Bei den Einzeldeals ist
dagegen eine ausgeglichene Beteiligung aller übrigen Größenklassen zu
beobachten. Verkäufe zwischen 50 und 100 Mio. EUR machen knapp 20 % des
Ergebnisses aus, auch die Klasse zwischen 25 und 50 Mio. EUR steuert gut 18 %
bei. Bemerkenswert ist zudem der mit gut 17 % relativ hohe Anteil der
Hotel-Deals zwischen 10 bis 25 Mio. EUR, genauso wie die Tatsache, dass über 7 %
des Resultats auf Häuser bis zu 10 Mio. EUR entfällt. Dies unterstreicht, dass
die Käuferbasis trotz aller Widrigkeiten grundsätzlich sehr breit aufgestellt
ist.
Perspektiven
"Der starke Jahresauftakt kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Hotelmarkt
durch die Corona-Krise stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zwar haben die
Lockerungen der vergangenen Wochen auch bei den Hoteliers vereinzelt für
Aufatmen gesorgt. Die Auslastungszahlen sind jedoch noch immer weit vom
Vorkrisenniveau entfernt. Hier zeigt sich nach den umfangreichen Lockerungen
aber bereits wieder ein klarer Aufwärtstrend, von dem auch Hotel-Investments im
zweiten Halbjahr profitieren sollten. Wie auch in anderen Assetklassen dürfte in
der nächsten Zeit eine stärkere Berücksichtigung des Risikoprofils zu beobachten
sein. Vor allem erprobte Konzepte an Top-Standorten mit langfristigen
Mietverträgen werden aber weiterhin auf eine breite Investorennachfrage
treffen", fasst Alexander Trobitz die weiteren Aussichten zusammen.
Pressekontakt:
Chantal Schaum
Head of Public Relations
BNP Paribas Real Estate Holding GmbH
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E-Mail: chantal.schaum@bnpparibas.com
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