OTS: KPMG AG / Deutsche Manager in Japan erwarten einen erheblichen Anstieg ...
22.06.2021 | 09:36
Deutsche Manager in Japan erwarten einen erheblichen Anstieg von
Umsatz und Gewinn / Geschäftsklimaumfrage AHK Japan und der KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Deutschland (FOTO)
Tokio/Berlin (ots) -
- Japan weiterhin wichtiger und profitabler Markt: 83% der deutschen Unternehmen
konnten hier im Pandemiejahr 2020 Vorsteuergewinne erzielen.
- Positive Einschätzungen auch mittelfristig: Deutsche Manager in Japan erwarten
einen erheblichen Anstieg von Umsatz (73%) und Gewinn (55%).
- 86% nennen das hohe Absatzpotential als den wichtigsten Grund für ihre Präsenz
in Japan.
- Aus Sicht deutscher Unternehmen ist Japan als drittgrößte Wirtschaftsmacht der
Welt aus strategischer Sicht noch wichtiger: 59% sind vor Ort, um neue Trends
aufzuspüren sowie 53%, um ihre japanischen Wettbewerber in ihrem Heimatmarkt
zu beobachten.
- Deutsche Unternehmen nutzen ihre japanische Kundenbasis auch, um signifikante
Umsätze außerhalb Japans zu erzielen: 53% erwirtschaften mit diesen Kunden
genauso hohe Umsätze außerhalb Japans wie in Japan, 16% sogar dreimal so viel.
- 48% der Befragten kooperieren mit japanischen Unternehmen in Drittmärkten
wegen deren guter Zugänge in Asien und der ganzen Welt.
- Größte Herausforderungen stellen für jeweils 76% der deutschen Unternehmen die
pandemiebedingten Einreise- und Visa-Beschränkungen sowie der
Bevölkerungsrückgang dar (74%). Zugleich haben 79% Schwierigkeiten beim
Recruiting gut ausgebildeter Mitarbeiter.
- Wichtigste Felder der zukünftigen Zusammenarbeit mit japanischen Unternehmen
sind für 48% Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik, knapp gefolgt von
digitalen Technologien und GreenTech (je 39%).
- Jedes fünfte. deutsche Unternehmen erwartet große wirtschaftliche Verluste für
Japan. Ein knappes Drittel erwartet kein positives Momentum von den
Olympischen Spielen.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen durch die COVID19-Pandemie haben 83% der
befragten deutschen Unternehmen in Japan im vergangenen Geschäftsjahr Gewinne
erzielen können. Knapp jedes fünfte Unternehmen (19% vs. im Vorjahr 14%)
verzeichnete sogar Gewinnmargen von über 10% im Verhältnis zu den Umsatzerlösen.
Mittelfristig sind deutsche Unternehmen sogar noch positiver gestimmt: So
erwarten fast drei Viertel von ihnen (73%) steigende Umsätze sowie 55% steigende
Gewinne. Einen Rückgang dieser beiden Kennzahlen erwarten hingegen lediglich 5%
respektive 4%.
Das sind zentrale Ergebnisse des heute präsentierten " German Japan Business
Outlook 2021 ". Diese Umfrage der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und
der AHK Japan fand zwischen dem 19. und 30. April 2021 statt. Im Mittelpunkt
standen die Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen in Japan.
Stabilität ist Standortfaktor Nr. 1
Für die deutsche Wirtschaft ist die Stabilität Japans weiterhin der unverändert
herausragende Standortfaktor: 95% der Befragten bewerten die Stabilität ihrer
Geschäftsbeziehungen und die hohe Verlässlichkeit ihrer Geschäftspartner als
größten Vorteil des Standorts. Aber auch die ökonomische Stabilität (90%), die
Sicherheit und soziale Stabilität (90%) sowie das stabile politische Umfeld
(84%) weisen im internationalen Vergleich außerordentlich hohe Zustimmungswerte
auf. Gerade in Zeiten geopolitischer Spannungen und einer fortgesetzten
Entkopplung der beiden größten Wirtschaftsmächte USA und China gilt Japan als
ein Stabilitätsanker und ein wichtiger Kooperationspartner deutscher Unternehmen
in Asien. "Investitionen sind immer langfristig ausgerichtet. Deutsche
Unternehmen legen daher zurecht immer großen Wert auf Stabilität und Sicherheit.
Japan nimmt im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz ein," so Marcus
Schürmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Japan .
Japan ist mehr als nur ein Absatzmarkt
Neben dem hohen Absatzpotential im japanischen Markt (86%) zählen auch
strategische Gründe, wie das Aufspüren neuer Trends (59%) und die Beobachtung
der japanischen Wettbewerber in ihrem Heimatmarkt (53%), zu den drei wichtigsten
Gründen eines lokalen Engagements. "Japan ist aus gutem Grund die drittgrößte
Volkswirtschaft der Welt, denn japanische Konzerne sind aufgrund ihrer
Innovationskraft vielfach global führend, insbesondere in der Elektronikbranche,
der Hochtechnologie und der Automobilindustrie. Innovation geschieht in Japan
wenig spektakulär, in der Regel evolutionär, langfristig und stärker im
Verborgenen. Um die Entwicklungen mitzubekommen, muss man vor Ort sein", betont
Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei der KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft .
Von der Stärke Japans profitieren
Deutsche Unternehmen nutzen ihre global agierenden japanischen Kunden als
Sprungbrett, um auch außerhalb Japans Umsätze zu generieren. Mehr als jedes
zweite deutsche Unternehmen (53% ggü. 47% im Vorjahr) erwirtschaftet mit ihren
japanischen Kunden außerhalb Japans Umsätze mindestens in gleicher Höhe wie in
Japan selbst. 16% sogar dreimal mehr außerhalb Japans als in Japan.
Zudem kooperieren ca. die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen (48% ggü.
63% im Vorjahr) mit japanischen Unternehmen auf Drittmärkten bei gemeinsamen
Projekten. Dabei nutzen sie deren gute Zugänge, insbes. in ASEAN (36%) und China
(28%). Ursächlich für den Rückgang um 15%-Punkte in 2020 ggü. dem Vorjahr waren
die pandemiebedingten, umfassenden Reisebeschränkungen.
So ist es nicht verwunderlich, dass 16% der befragten deutschen Unternehmen
Japan als den Standort für ihre regionale Asien-Zentrale gewählt haben, knapp
hinter Singapur (22%) und China (17%).
"Mit japanischen Kunden und Kooperationspartnern öffnet sich deutschen
Unternehmen neben dem japanischen Markt auch Asien und der gesamte Weltmarkt.
Japan ist daher einmalig und vielfach unterschätzt," kommentiert Andreas Glunz .
Herausforderungen für deutsche Unternehmen
Der grundsätzlich positive Blick auf Japan darf über die Herausforderungen und
kritischen Punkte nicht hinwegtäuschen. Die alternde Bevölkerung - Japan ist das
Land mit dem höchsten Durchschnittsalter - wird inzwischen als nahezu ebenso
bedrohlich wahrgenommen wie die Folgen der COVID19-Pandemie. Das sagen 74% der
Befragten (Vorjahr: 60%).
Auch Personalthemen treiben die deutschen Unternehmen unverändert weiter um. So
benennen 79% der Unternehmen das Recruiting gut ausgebildeter Mitarbeiter als
größte Herausforderung. Auch die Inflexibilität des japanischen Arbeitsrechts
macht fast jedem zweiten Unternehmen zu schaffen (48%).
Wasserstoff, Digitalisierung und Greentech sind Top-Themen für Kooperationen
Die japanische Regierung hat in ihrer "New Growth Strategy" die Ausrichtung auf
Zukunftsthemen ausgeführt. Die Antworten der deutschen Unternehmen reflektieren
dieses bereits vorausschauend. Fast jeder zweite Befragte (48%) sieht
Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien als eines der vielversprechendsten
Zukunftsthemen für Japan. Digitale Technologien und GreenTech (jeweils 39%)
sowie Automation und Robotik (38%) folgen auf den Rängen zwei bis vier. "Gerade
in diesen Bereichen spielen Standards, multilaterale Regelwerke und Kooperation
eine signifikante Rolle. Zwischen den Wertepartnern Deutschland und Japan
dürften sich attraktive Kooperations- und Geschäftsfelder im japanischen Markt
und auf Drittmärkten entwickeln." so Marcus Schürmann .
Deutsche Japan-Töchter empfehlen Dialog mit China
Wie Deutschland muss auch Japan seinen Weg im Spannungsfeld zwischen den
Wirtschaftsmächten USA und China finden. 40% der Befragten vertreten die
Ansicht, dass die japanische Regierung auf Dialog und Einbindung Chinas in
eigene Strategien und Projekte setzen solle, statt einen Konfrontationskurs
einzuschlagen (22%).
Die unmittelbare Betroffenheit deutscher Unternehmen in Japan durch chinesische
Wettbewerber im japanischen Markt ist im Vergleich zum Vorjahr leicht
rückläufig: Zwar nehmen unverändert 16% der Befragten China als starken
Wettbewerber wahr. Für 36% ist dies jedoch überhaupt kein Thema - ein Anstieg
von 10 Prozentpunkten.
Zweifel an positiven Impulsen der Olympischen Spiele
Ein knappes Drittel der Befragten (29%) empfinden die Art der Austragung der
Olympischen Spiele stärker als Signal der fortbestehenden Krise denn als
positives Aufbruchssignal. Zugleich glauben 20%, dass Japan mit der Ausrichtung
der Olympischen Spiele große Verluste erwirtschaften wird.
Die AHK Japan und die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Deutschland
haben für den " German Japan Business Outlook 2021" eine Umfrage unter den
japanischen Tochtergesellschaften deutscher Konzerne durchgeführt. Insgesamt 105
Unternehmen nahmen daran teil. Der Durchführungszeitraum lag zwischen dem 19.
und 30. April 2021.
Die Fragen konzentrieren sich auf den wirtschaftlichen Ausblick der deutschen
Unternehmen in Japan sowie auf deren Herausforderungen und Geschäftschancen.
Pressekontakt:
Marcus Schürmann
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied | Delegierter der Deutschen Wirtschaft in
Japan
Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan)
Tel +81-3-5276-8723
E-Mail mschuermann@dihkj.or.jp | www.japan.ahk.de
Yuko Makita
Press and Publications
Tel +81 3-5276-8741
E-Mail ymakita@dihkj.or.jp | www.japan.ahk.de
Thomas Blees
Unternehmenskommunikation
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Tel +49 030 2068 1408
E-Mail tblees@kpmg.com | www.kpmg.com/de
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OTS: KPMG AG
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