OTS: Verband Deutscher Großbäckereien e.V. / Jahrespressekonferenz Verband ...
03.09.2020 | 17:38
Jahrespressekonferenz Verband Deutscher Großbäckereien e. V. am 03.
September 2020 in Gütersloh (FOTO)
Gütersloh/Düsseldorf (ots) - Kurzversion des Statements von der Präsidentin des
Verbands Deutscher Großbäckereien e.V., Prof. Dr. Ulrike Detmers zur
Jahrespressekonferenz am 3. September 2020 im Parkhotel Gütersloh
Großbäckereien unterstützen weiterhin Julia Klöckners Reduktions- und
Innovationsstrategie
Corona-Effekt: Gespaltene Geschäftslage bei Liefer- und Filialbäckereien
Wesentliche Corona-Effekte für Großbäckereien Corona-Effekte haben zu einer
gespaltenen Geschäftslage bei den Mitgliedergruppen geführt. Die Leistungen der
Gruppe der Liefergroßbäckereien sind stark nachgefragt. Versorgungssicherheit
und Vorratshaltung zu Hause sind seit dem Lockdown extrem wichtig geworden. Die
hygienisch verpackten Brote und Backwaren, die über die Brotabteilung verkauft
werden, befriedigen haargenau die Bedürfnisse der Shopper in Corona-Zeiten.
Produktsicherheit ist sehr wichtig geworden und das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Letzteres variiert von 10 Tagen bis zu 180 Tagen bei ungeöffneter Genußfrische.
Die Gruppe der Filialgroßbäckereien hat durch den Lockdown Absatz- und
Umsatzeinbrüche zu verzeichnen. Die Kundenfrequenz ging teilweise stark zurück.
Die Snack-Nachfrage brach ein. Sie ist aber bei Filialgroßbäckereien ein
wichtiger Umsatz- und Ertragsbringer. Homeoffice, Online-Konferenzen, der
Einbruch beim Food-Service belasten das Geschäft.
Umsatz- und Ertragseffekte
Die verhältnismäßig gute Geschäftslage der Liefergroßbäckereien bringt dringend
benötigte Erträge zum Investieren in die Ökologisierung ihrer Geschäftsmodelle.
In den Filialen müssen Kostenstrukturen auf den Prüfstand.
Relevante Veränderungen für die Zukunft
Transparenz, Regionalität, Nachhaltigkeit boomen. Ein paar Beispiele des Change
Managements sind das Etablieren von New-Work-Modellen für Work-Life-Balance mit
Homeoffice, Video-Konferenzen und alternierenden Telearbeitszeiten. Grüne
Verpackungsalternativen mit mehr biobasierten Verpackungsmaterialien fordern die
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen heraus.
Auf eine - hoffentlich ausbleibende - zweite Corona-Welle sind unsere Mitglieder
und deren Belegschaften routinisiert vorbereitet. Die erste Corona-Welle wurde
bewerkstelligt mit Sonderschichten, Mehrarbeit, Neueinstellungen, Teamleistungen
bei dem smarten Engpass-Management der Backprozesse wegen erhöhter
Mengenproduktion.
Staatliche Hilfen
Für Notleidende hilft die Verlängerung der Kurzarbeit und finanzielle
Corona-Hilfen des Staates für den Mittelstand.
Corona-Effekte auf Sortimentsgestaltung und Preis
Die Produktportfolios haben sich in der kurzen Zeit nicht verändert.
Produktneuheiten werden weiter in das Segment Brot und Backwaren gebracht. Die
Brotpreise sind stabil und gehen nach unten wegen der Mehrwertsteuersenkung. Auf
Produktivität und innovationsfördernde Erträge richten unsere Mitglieder
permanent ihr Augenmerk. Darin sind wir Profis.
Post-Corona-Effekte
Aktion Eichhörnchen etabliert sich. Die Nachfrage nach Brot und Backwaren mit
längerer ungeöffneter Genussfrische steigt. Davon profitieren auch verpackte
Aufbackwaren wie Toastbrote, Toastbrötchen, Wraps, Saatenbrote.
Meine Prognose lautet: Der Markanteil der Liefergroßbäckereien und
Filialbäckereien im Umfang von 70% des Branchenumsatzes, der 2018 mit insgesamt
rd. 21 Mrd. Euro im Jahr beziffert wird, bleibt stabil bzw. wächst leicht an.
Großbäckereien unterstützen weiterhin Julia Klöckners Reduktions- und
Innovationsstrategie
In Deutschland sind 47 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und 15 Prozent
der Kinder und Jugendlichen übergewichtig (Quelle: zitiert aus der Verordnung
zur Änderung der Lebensmittelinformations-Durchführungsverordnung des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom 19.08.2020). Ein Grund
hierfür ist der Konsum von zu viel ernährungsphysiologisch ungünstig
beschaffenen Lebensmitteln. Ungünstige Bestandteile sind:
- Energie/ Kaloriengehalt
- gesättigte Fettsäuren
- Zucker
- Natrium/Salz
- Wir haben massiv Salz reduziert
In einem jahrelangen Prozess haben die Lieferbäckereien den Salzgehalt wichtiger
Brotsorten schrittweise reduziert. Im deutschen LEH werden heute nur noch
verpackte Brote mit Salzgehalten zwischen 1 und 1,3 % angeboten. Verpacktes Brot
ist im LEH das bedeutendste Backwarensegment mit über 70% Marktanteil. Damit ist
ein großer Teil der deutschen Backwaren bereits auf einem sehr niedrigen
Salzniveau. Bundesministerin Klöckner bittet um eine konkrete Zielvereinbarung
zur Salzreduktion in Brot und Backwaren in Mitgliedsunternehmen.
- Arbeitskreis Reformulierung
Um die Reduzierungsbemühungen unserer Mitglieder zu koordinieren haben wir den
Arbeitskreis Reformulierung ins Leben gerufen. Der Arbeitskreis Reformulierung
des Verbandes Deutscher Großbäckereien arbeitet aktuell an der Gestaltung der
Zielvereinbarung zur Salzreduktion in Brot und Backwaren.
Pressekontakt:
Verband Deutscher Großbäckereien e.V.
Herrn Armin Juncker
Hauptgeschäftsführer
In den Diken 33
40472 Düsseldorf
Telefon: +49 211 653086
Telefax: +49 211 653088
E-Mail: Juncker@grossbaecker.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/16993/4697212
OTS: Verband Deutscher Großbäckereien e.V.
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