Der Anstieg der Rohstoffpreise zeigt sich in rekordhohen Inflationsraten. Können wir hier mit Entspannung rechnen, steht die Branche ohnehin vor dem Höhepunkt eines Schweinezyklus? Und da es in allen Marktsituationen immer Chancen gibt, welche Rohstoffe erscheinen mit einem Blick nach vorne als für Anleger:innen interessant? Zu all diesen Themen - und noch mehr - hatten wir Alexander Toth zu Gast im Podcast „Von Bullen und Bären”. Bei dem DADAT-Chef Ernst Huber gleich zu Beginn einen Blick auf die aktuellen Ströme der Anlegergelder wirft und dabei der Frage nachgeht, ob (Österreichs) Anleger:innen angesichts der Nähe und größeren Betroffenheit zum Konfliktherd Ukraine, Teile ihrer Assets aus Europa in die USA umschichten. Fix ist jedenfalls: „Die tieferen Kursen werden teils bereits als Einstiegsgelegenheit gesehen.”

Um das Jetzt bei den Preisbewegungen am Rohstoffmarkt zu verstehen, wirft Alexander Toth einen Blick in die Vergangenheit - und erinnert daran, dass beispielsweise Erdöl im März 2021 sogar mit negativen Preisen gehandelt wurde. Dies damals, da die (Öl-)Lager zu voll waren, um frische Ware aufzunehmen - die Welt fürchtete die große Corona-Rezession. Dann kommen die weltweiten Stimulus-Pakete in Billionen-Höhe ... und trafen gleichzeitig in vielen Rohstoffmärkten auf eine Situation, die vom berüchtigten Schweinezyklus-Ende weit entfernt war. Denn generell hatten Rohstoffe in den 2000er-Jahren den letzten großen Preisanstieg - mit der Folge, dass massiv in neue Kapazitäten investiert wurde. Dies in der Regel mit einer Vorlaufzeit von fünf bis sieben Jahren bis Produktionsstart. 2008 kam die Finanz/Lehman-Krise und die Rohstoffpreise fielen wieder zurück, womit kaum mehr Investitionen getätigt wurden. In diesen Zustand traten dann die Energiewende ... und auch der Ukraine-Krieg ein. Zweiteres führte zur Angebotsverknappung nicht nur in Sachen Energie (Öl und Gas), Russland ist in vielen Fällen Rohstofflieferant für die Welt: Weizen und Mais sind solche Beispiele, aber auch Nickel (Batterien für Elektrofahrzeuge und Edelstahl), Palladium (Katalysatoren) oder Titan (moderne Flugzeuge und militärische Anwendungen) kommen oft aus Russland. Ersteres als Nachfrageschub bisher kaum gesehenen Ausmaßes. Jedes E-Auto benötigt 4x soviel Kupfer wie ein ‘Verbrenner’, dazu die notwendigen Ladestationen, Leitungen - „Kupfer ist sicher ein Rohstoff, bei dem man einen Megatrend ableiten könnte”, sagt Toth. Auch ohne Aluminium, Zink, Nickel und Silber wird es keine Energiewende geben. „Es findet eine Verschiebung statt, welche Rohstoffe gefragt sind.”

Alexander Toth managt den Fonds Raiffeisen-Active-Commodities ohne Vorgabe einer Benchmark, kann seine Ideen umsetzen. Und kann daher derzeit auch einen höheren Edelmetallanteil halten, als den Index nachbildende Konkurrenten. Agrar und Lebendvieh sind aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen. Mit welchen Anlageinstrumenten Toth seine Ideen im Fonds umsetzt, welche Behaltedauer Anleger:innen einzurechnen haben und wie es vielleicht bei Gold weitergeht, dazu mehr im Podcast, den Toth so beschließt: „Der ideale Rohstoffinvestor hat bereits Aktien und Anleihen im Portfolio. Und sucht einen Baustein, der Inflation abdämpfen kann und wie heuer nicht korrelierende Kurse zu Aktien und Anleihen bietet.”

Mehr gibt’s im Podcast hier, zum Raiffeisen-Active-Commodities hier, zur Raiffeisen Capital Management hier

DADAT BEX PodCast 33