Der börsennotierte Baukonzern Porr AG macht eine Kapitalerhöhung, die nach Unternehmensangaben seine Bilanzstruktur stärken und als Basis für Wachstum dienen soll. Am 20. Oktober startet ein öffentliches Bezugsangebot von bis zu mehr als 10 Millionen neuen Aktien. Diese werden aus einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen aus genehmigtem Kapital ausgegeben. Das Bezugsangebot werde voraussichtlich bis 3. November 2021 laufen, teilte das Unternehmen Donnerstagabend mit.

Die bestehenden Porr-Aktien werden ab 18. Oktober "ex Bezugsrecht" gehandelt. Das Bezugsverhältnis beträgt 17 zu 6. Für die Bezugsrechte wird vom 20. bis zum 28. Oktober ein Bezugsrechtshandel an der Wiener Börse stattfinden. Der Bezugspreis wurde auf 12 Euro je neuer Aktie festgelegt. Bei Ausgabe sämtlicher neuer Aktien entspricht dies einem Brutto-Emissionserlös von 122,2 Millionen Euro. Die Aktie der Porr AG notierte Donnerstagabend bei 15,98 Euro

Die Hauptaktionäre des Baukonzerns, die IGO Industries-Gruppe und die Strauss-Gruppe, haben sich laut der Mitteilung im Voraus gegenüber der Porr und den Syndikatsbanken verpflichtet, rund 4,2 Millionen neue Aktien im Rahmen des Bezugsangebots zu beziehen.

Nach Abschluss des Bezugsangebots werden jene neuen Aktien, die nicht von bestehenden Aktionären oder Inhabern von Bezugsrechten bezogen wurden, außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika ausgewählten institutionellen und anderen, qualifizierten Investoren unter Berufung auf Regulation S des U.S. Securities Act und andere anwendbare Ausnahmen im Rahmen einer Privatplatzierung zum Erwerb angeboten, wobei der Angebotspreis im Rahmen der Privatplatzierung mindestens dem Bezugspreis entsprechen wird.

Bei vollständiger Durchführung der Kapitalerhöhung erhöht sich das Grundkapital der Porr auf 39,28 Millionen Euro, eingeteilt in 39,278.250 Aktien.

Der Baukonzern will nach eigenen Angaben mit dem Emissionserlös das Bilanzbild der Gesellschaft stärken, Verbindlichkeiten teilweise tilgen und allgemeine Gesellschaftszwecke verfolgen. "Aktuell haben wir, neben der Akquisition mehrerer Baulose im Rahmen des Wiener U-Bahn-Ausbaus, den Auftrag zur Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Limberg III in Kaprun sowie den Zuschlag für gleich zwei Abschnitte der Nord-Süd-Verbindung S19 in Polen erhalten," sagt Porr-Chef Karl-Heinz Strauss in einer Aussendung. "Und genau dafür, und für weitere Wachstumsprojekte stärken wir unsere Kapitalbasis."

Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung gehe der Vorstand - trotz des von der Bundeswettbewerbsbehörde beantragten Bußgeldes - für 2021 nach wie vor von einer EBT-Marge von 1,3 bis 1,5 Prozent bei einer Produktionsleistung von 5,3 Mrd. bis 5,5 Mrd. Euro aus. Die Kapitalerhöhung und das somit erwartete Ergebnis würden die Eigenkapitalquote bereits 2021 auf über 20 Prozent heben und sie damit in den Zielkorridor von 20 bis 25 Prozent bringen. Ab 2025 bestätigt der Vorstand eine Ziel-EBT-Marge von rund 3 Prozent.

Weiters werde man voraussichtlich Anfang November Gespräche mit Investoren im Hinblick auf die Refinanzierung der im Jahr 2017 begebenen Hybridanleihe, die mit einem Nominalbetrag von knapp unter 100 Mio. Euro aussteht und erstmals im Februar 2022 kündbar ist, aufnehmen, um die Platzierung einer neuen Hybridanleihe in naher Zukunft vorzubereiten. Das exakte Emissionsvolumen der neuen Hybridanleihe stehe noch nicht fest, ein Volumen im Bereich von voraussichtlich 100 Mio. Euro werde angestrebt.

gru

 ISIN  AT0000609607
 WEB   http://www.porr-group.com

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