Der Deutschen „liebstes Vorsorgeprodukt“, die Lebensversicherung, kämpft auf der Angebotsseite nicht nur mit dem anhaltenden Niedrigzinsniveau. Sie weist auch, im Vergleich zu anderen Finanzprodukten, vergleichsweise höhere Kosten pro anno auf. Das legen zumindest die Ergebnisse der aktuellen Online-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands im März 2019 nahe, an der sich etwas mehr als 2.000 Personen beteiligt haben. Knapp 57 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass sie eben bei Kapitallebensversicherungen mit den höchsten Kosten belastet werden. 19 Prozent sehen geschlossene Fonds/Beteiligungen als besonders kostenintensiv an. Nur knapp 9 Prozent der Befragten rechnen bei Zertifikaten mit den höchsten Kostenblöcken. Ebenfalls 9 Prozent sind der Meinung, dass sie bei offenen Fonds mit den höchsten Kosten belastet werden, 7 Prozent weisen börsengehandelten Indexfonds die höchste Kostenbelastung p.a. zu.

Welche Schlüsse lassen sich daraus ableiten? Selbstverständlich müssen Personal und laufende Kosten einberechnet werden. Wichtig für Anleger ist die Erkenntnis, dass passiv gemanagte Produkte meist günstiger im Erwerb und bei laufenden Kosten sind. Nicht nur aus Renditeerwägungen, sondern auch unter Kostengesichtspunkten sind strukturierte Wertpapiere durchaus mehr als einen Blick wert. Das belegt zudem auch eine wissenschaftliche Studie im Auftrag des DDV zu den Gesamtkosten und Kostenkomponenten. Demnach betragen die Gesamtkosten der Zertifikateanlage einschließlich der Absicherungskosten pro Laufzeitjahr etwa 1 Prozent. Damit sind Zertifikate in jedem Fall schon mal mindestens auf der Kostenseite wettbewerbsfähig.