Die Unternehmen verdienen gut, wobei die Zuwachsraten im Einklang mit der Gesamtwirtschaft nur moderat ausfallen werden. In Summe ist dies ein gutes Umfeld für Aktien, auch wenn kurzfristige Korrekturen – wie wir sie zuletzt in China gesehen haben – auftreten werden. Was könnte schief gehen? Oft wird hier das Thema Inflation genannt. Wenn diese signifikant anstiege, wäre das außerordentlich negativ für viele Marktsegmente. Staatsanleihen ohnehin, aber vermutlich auch andere Anleihensegmente und auch Aktien würden unter die Räder kommen. Andere führen politische Risiken ins Treffen. Diesbezügliche Befürchtungen sind aber übertrieben, weil politische Börsen bekanntlich kurze Beine haben. Schließlich wird bisweilen auch von einer kommenden Rezession gesprochen, immerhin sei der aktuelle Wachstumszyklus der längste der Geschichte und der Abschwung eine Frage der Zeit. Das stimmt grundsätzlich, aber aktuell geben das die Daten nicht her. Übrigens: Fondsanleger sollten sich ohnehin nicht an solche Prognosen halten, denn die Behaltedauer eines Fonds ist sinnvollerweise länger als auf ein Jahr ausgerichtet, und zweitens können Prognosen – wie gerade das Jahr 2019 gezeigt hat – ja auch falsch sein.

 

Staatsanleihen: Renditen europäischer Staatsanleihen zuletzt leicht gestiegen

Europäische Staatsanleiherenditen tendierten zuletzt leicht aufwärts und entfernten sich damit weiter von den Analysten-Konsensschätzungen, die beispielsweise 10-jährige deutsche Staatsanleihenrenditen Mitte 2020 bei -0,40 sehen. Wir teilen diese Meinung nicht und

bleiben in diesem Segment vorläufig zurückhaltend.

 

Unternehmensanleihen: Emissionsvolumen von USD Unternehmensanleihen auffällig hoch

Die Aktivität am Primärmarkt ist in der Regel ein guter Stimmungsindikator. Vor allem in den USA übertrifft das bisherige Emissionsvolumen jenes des Vorjahres deutlich. Allgemein ist das Emissionsvolumen von USD Corporate Bonds und von Financial Bonds (EUR und USD) auffällig hoch. Wir denken, dass das Stimmungsbild auch in den kommenden Wochen gut und das Niveau der Risikoprämien tief bleiben wird.

 

Emerging-Markets-Anleihen: Positive Einschätzung der Assetklasse bleibt aufrecht

Emerging-Markets-Hartwärhungs-Anleihen feierten im wahrsten Sinne des Wortes einen Spread-Rutsch ins neue Jahr 2020. Die positive Einschätzung dieser Assetklasse bleibt in Anbetracht der erwarteten abermaligen Ausweitung der globalen Notenbankbilanzen und der lockeren Geldpolitik aufrecht. Hinzu kommt, dass die Einigung auf den Phase-1-Deal zwischen den USA und China das positive Sentiment unterstützen sollte.

 

Entwickelte Aktienmärkte: Entspannung beim Handelskonflikt wirkt unterstützend

Erste Anzeichen auf eine Entspannung beim Thema Handelskonflikt in Kombination mit vereinzelten vorsichtig optimistischeren Konjunkturdaten sorgten für Unterstützung für die Aktienmärkte. Dem gegenüber steht das negative Bild bei den Gewinndaten. Die Gewinnwachstumsraten für das Jahr 2019 sind mittlerweile nur mehr leicht positiv (zum Teil sogar negativ) und die Gewinnrevisionen sind unverändert negativ. Trotz einiger kurzfristig warnender Signale (technisch überverkaufte Marktsituation) setzen wir auf eine weitere Verbesserung bei den Fundamentaldaten.

 

Aktienmärkte Schwellenländer: Aufwärtstrend vom asiatischen Raum getragen

Der asiatische Raum scheint sich mittlerweile konjunkturell zu erholen und das findet mittlerweile auch bei der Gewinnentwicklung von Emerging Markets Aktien seinen Niederschlag. Der Aufwärtstrend ist vor allem vom asiatischen Raum getragen, in manchen Branchen beeinflusst von der weiteren (Nicht-)Ausbreitung des Coronavirus. Damit scheint der Gewinnrückgang, der seit Anfang 2018 angehalten hat, beendet zu sein. Damit konnten sich Schwellenländeraktien im Vergleich zum entwickelten Aktienraum endlich wieder von der etwas freundlicheren Seite zeigen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend vorerst fortsetzen wird.

 

Rohstoffmärkte: Zuflüsse bei Edelmetallen setzen sich fort

Der Iran-Konflikt führte an den Rohstoffmärkten nur sehr kurzfristig zu mehr Volatilität. Politische Risikofaktoren stehen vorerst weiterhin schwächere Nachfrageaussichten (Schwäche im globalen Industriesektor) gegenüber. Im Bereich der Edelmetalle setzten sich die Zuflüsse fort. Der Richtungsschwenk der internationalen Notenbanken unterstützt hier maßgeblich.