Für ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777) ist das laufende Geschäftsjahr wohl eher eines zum Vergessen. Allein in den letzten knapp elf Monaten hat die Aktie rund 37 % ihres Kurses eingebüßt. Der Grund hierfür waren vor allem operative Schwierigkeiten im klassischen TV-Geschäft.

Wie schwerwiegend diese Probleme derzeit sind, offenbarten zuletzt die aktuellen Quartalszahlen. ProSiebenSat.1 Media änderte hier kurzerhand seine eigenen Prognosen und rechnet derzeit sogar mit einem schrumpfenden Geschäft im einstelligen Prozentbereich. Doch das soll wohl nach Ansicht des Managements der Tiefpunkt sein.

ProSiebenSat.1 Media möchte jetzt nicht mehr enttäuschen

Nach Ansicht von Vorstandschef Conze werde es künftig nämlich keine weiteren bösen Überraschungen mehr geben. Die Katze sei mit der jüngsten Anpassung der Prognosen nun ein für alle Mal aus dem Sack und alle schlechten Nachrichten rund um den kriselnden Medienkonzern ProSiebenSat.1 Media würden nun auf dem Tisch liegen.

Dennoch sollten sich Anleger auf weitere Veränderungen einstellen. ProSiebenSat.1 wird künftig weiterhin investieren, um im Markt des Fernsehens 2.0, dem Streaming, mitzumischen. Hierfür habe sich die von ProSiebenSat.1 mitinitiierte Allianz klassischer TV-Anbieter, die im Streaming-Markt erfolgreich sein wollen, nun auch die Inhalte des ZDF sichern können. Aha.

Mal ehrlich, was sollte jetzt auch noch Schlimmeres kommen?

Auch wenn Aussagen wie diese gewiss Balsam für die Seelen der leidgeplagten Investoren ist, bleibt an dieser Stelle ein fader Beigeschmack. Denn mal ehrlich: Nach einem kriselnden Hauptgeschäftsmodell, dem verkündeten Schrumpfkurs und der Ankündigung, dass selbst die Dividende als möglicherweise letztes Attraktivitätsmerkmal der ProSiebenSat.1-Media-Aktie erheblich zusammengestrichen werden soll, was sollte hier auch noch Schlimmeres kommen?

Zudem scheint kaum operative Besserung in Sicht. Die angekündigte internationale Streaming-Allianz scheint insgesamt recht unausgereift. Auch die digitalen Inhalte des ZDF dürften die für das Streaming nicht unbedeutende Zielgruppe der Millenials wohl deutlich verfehlen.

Selbst wenn der Tiefpunkt daher für den Moment erreicht sein könnte, bleibt meine Meinung angesichts der bestehenden Probleme im Hauptgeschäftsbereich und der wenigen guten Akzente bei den Streaming-Ambitionen bestehen: Ich halte lieber weiter Abstand.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.