Richemont im Zwielicht der Bewertungen – Während Goldman Sachs das Kursziel kürzt, halten andere Häuser unbeirrt an ihren Kaufempfehlungen fest. Diese Diskrepanz treibt die Volatilität des Luxus-Titels. Gestern sackte die Aktie unter die psychologisch wichtige 156-Franken-Marke.

Frontalangriff auf die Bewertung

Goldman Sachs versetzte dem Titel einen Dämpfer: Die Investmentbank senkte das Kursziel um 4,2% auf 158 Franken, behielt aber die "Neutral"-Einstufung bei. Diese vorsichtige Korrektur spiegelt wachsende Bedenken gegenüber dem Premium-Segment – insbesondere angesichts der jüngsten Abschwächung in China, Richemonts profitabelstem Markt.

Kreuzfeuer der Analysten

Doch der Markt spricht keine einheitliche Sprache:

  • Bernstein Research bleibt bei "Outperform" (Kursziel 155 Franken)
  • Jefferies hält am "Buy" fest (140 Franken)
  • UBS bekräftigt ihre Kaufempfehlung

Diese Kluft zwischen skeptischer Zurückhaltung und ungebrochenem Optimismus treibt die implizite Volatilität nach oben. Die Aktie pendelt derzeit genau im Mittelbereich der Kurszielspanne (140-158 Franken).

Technisches Bild: Kampf um kritische Niveaus

  • Aktueller Kurs: 155,50 Franken (-1,05%)
  • Schlüsselmarken:
    • Unterstützung: 154,20 Franken (Tagestief)
    • Widerstand: 158 Franken (neues Goldman-Sachs-Ziel)

Der Titel kämpft damit, sich vom 52-Wochen-Tief (118,95 Franken) zu erholen, bleibt aber deutlich unter dem Jahreshoch (197,95 Franken). Die Marktkapitalisierung von 91,2 Milliarden Euro spiegelt die anhaltenden Bewertungszweifel wider.

Fazit: Richemont steckt in der Bewertungsfalle – zwischen globalen Luxusbedenken und hartnäckiger Analystenüberzeugung. Ob der Titel aus dieser Pattsituation ausbrechen kann, hängt maßgeblich von den kommenden Quartalszahlen ab.

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