Der Pharmariese verzeichnet Kursverluste nach enttäuschenden Resultaten bei Multipler Sklerose, während Alzheimer-Forschung und Pipeline-Entwicklungen Hoffnung bieten.


Die Roche-Aktie verzeichnete am Freitag einen deutlichen Rückgang von 5,36% auf 34,37 €. Damit setzt sich der negative Trend der vergangenen Wochen fort, der zu einer monatlichen Einbuße von 12,65% geführt hat. Der aktuelle Kurs liegt damit mehr als 15% unter dem 52-Wochen-Hoch von 40,53 €, das erst im März erreicht wurde.

Der Hauptauslöser für den aktuellen Kursrückgang sind die enttäuschenden Ergebnisse der Phase-III-MUSETTE-Studie für eine Hochdosis-Version des Multiple-Sklerose-Medikaments Ocrevus. Die Untersuchung konnte keine zusätzlichen Vorteile gegenüber der derzeit zugelassenen 600-mg-Dosis bei der Verlangsamung der Behinderungsprogression bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose nachweisen. Dies stellt einen erheblichen Rückschlag für Roches Bemühungen dar, die Marktdominanz von Ocrevus vor dem drohenden Biosimilar-Wettbewerb auszubauen.

Analysten haben unterschiedlich auf diese Entwicklung reagiert: JPMorgan behielt seine "Untergewichten"-Einstufung mit einem Kursziel von 230 CHF bei, während Bernstein Research sein "Outperform"-Rating mit einem Ziel von 345 CHF aufrechterhielt. Deutsche Bank Research wiederholte seine "Verkaufen"-Empfehlung.

Fortschritte bei neurologischen Erkrankungen

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Als teilweiser Ausgleich für die Ocrevus-Enttäuschung präsentierte Roche vielversprechende Alzheimer-Forschungsergebnisse auf der AD/PD 2025-Konferenz. Zu den Highlights gehörten positive Phase-Ib/IIa-Daten für Trontinemab, die eine schnelle, dosisabhängige Reduzierung von Amyloid-Plaques zeigen. Zudem wurde der potenzielle diagnostische Nutzen des Elecsys pTau181-Plasmatests vorgestellt. Das Unternehmen plant, noch in diesem Jahr mit einem Phase-III-Programm für Trontinemab zu beginnen.

Die Pipeline-Entwicklung von Roche zeigt weiterhin Stärke in mehreren kritischen Bereichen. Dazu gehören die jüngste EMA-Empfehlung zur Zulassung von Columvi für das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom sowie die FDA-Zulassung für die Erweiterung des PATHWAY anti-HER2/neu-Tests. Außerdem treibt das Unternehmen die Erweiterung seines neuromuskulären Portfolios durch Kooperationen voran.

Technische Indikatoren und institutionelles Interesse

Die Aktie weist derzeit technische Indikatoren auf, die auf eine mögliche Überhitzung hindeuten könnten. Der 14-Tage-RSI liegt bei 74,0, was auf überkauftes Territorium hindeutet. Gleichzeitig notiert der Kurs mehr als 11% unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 38,75 €, was auf kurzfristigen Abwärtsdruck hindeutet.

Trotz des jüngsten Kursrückgangs zeigt die Roche-Aktie im 12-Monats-Vergleich immer noch eine beeindruckende Wertsteigerung von 21,15%. Zudem liegt der aktuelle Kurs 26% über dem 52-Wochen-Tief von 27,28 €, das im Mai 2024 erreicht wurde.

Mehrere Hedgefonds haben kürzlich ihre Positionen erhöht. Bard Financial Services steigerte seinen Anteil um 156,8%, Minot DeBlois Advisors etablierte eine Position im Wert von 752.000 Dollar, und SVB Wealth LLC eröffnete ein Investment von 555.000 Dollar.

Insgesamt stellt Roche derzeit einen komplexen Investmentfall dar. Während die Ocrevus-Entwicklung einen bedeutenden Pipeline-Rückschlag darstellt, bieten das diversifizierte Portfolio des Unternehmens, starke Finanzkennzahlen und Fortschritte bei neurologischen Erkrankungen ausgleichende Stärken. Anleger werden wahrscheinlich ihren Fokus auf kommende Ereignisse richten, darunter der Halbjahresbericht im Juli und der Start der Phase-III-Studie für Trontinemab.

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