Der Brent-Ölpreis ist am Donnerstagvormittag leicht gefallen. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Rohölsorte Brent notierte gegen 11.30 Uhr in London bei 45,10 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Mittwoch hatte der Brent-Future zuletzt bei 45,17 Dollar notiert.

Offensichtlich hätten die Ölpreise ein Niveau erreicht, das viele Länder als zufriedenstellend erachten, erläutern die Analysten der Commerzbank das aktuelle Geschehen. Man strenge sich bei der Umsetzung der Vereinbarungen also weniger an, weil ohnehin ab August Erhöhungen beschlossen wurden, wobei eine geringe Überproduktion nicht massiv auffallen sollte. "Aus heutiger Sicht scheint die Rücknahme der Kürzungen wegen der schwachen Nachfrage verfrüht", stellen die Experten weiter fest.

In erster Linie sorge vor allem eine deutlich bessere Anlegerstimmung für Preisauftrieb. "Der Markt ist also auf einem Ohr taub und nimmt fast nur noch preisstützende Nachrichten wahr", erklären die Analysten. So war der gestrige Lagerbericht des Department of Energy (DOE) bestenfalls gemischt. Zwar sind die US-Rohölbestände per Ende Juli um 7,4 Mio. Barrel und damit stärker als erwartet gefallen. Doch bleiben die Rohöllager damit nicht nur 16 Prozent höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre, auch andere Komponenten würden eher zu Vorsicht warnen: die Benzinbestände etwa nahmen sogar überraschend um 419 Tsd. Barrel zu.

Der Preis für OPEC-Öl ist am Mittwoch auf 45,34 Dollar pro Barrel gestiegen. Am Dienstag hatte das Barrel nach Angaben des OPEC-Sekretariats in Wien noch 44,27 Dollar gekostet. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Gold verteuerte sich unterdessen erneut und steuert damit wieder seinem gestern am Nachmittag markierten Allzeithoch von 2.055,71 Dollar je Unze entgegen. Im Londoner Goldhandel wurde heute gegen 11.30 Uhr die Feinunze (31,10 Gramm) bei 2.048,95 Dollar (nach 2.036,16 Dollar am Mittwoch) gehandelt. Seit Mitte Juli hat Gold somit bereits um ca. 250 USD zugelegt.

Auch wenn es mit dem schwachen US-Dollar, negativen Realzinsen und der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken weiterhin gute Gründe für steigende Gold- und Silberpreise gäbe, konstatieren die Analysten der Commerzbank, würde die Dynamik mittlerweile exzessive Ausmaße annehmen. Dafür spreche auch der extrem hohe RSI bei Gold von 89.

fpr/sto

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