Die Ölnotierungen haben am Freitagvormittag etwas zugelegt. Gegen 10.45 Uhr wurde ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent bei 75,78 US-Dollar gehandelt, das entspricht einem Aufschlag von 0,5 Prozent zum Vortagesschluss. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 71,11 US-Dollar.

Damit bewegen sich die Ölpreise in etwa auf dem Niveau vom vergangenen Freitag. Der zu Wochenbeginn noch vorherrschende Optimismus wegen der von Saudi-Arabien für Juli angekündigten einseitigen Kürzung seiner Produktion um eine Million Barrel je Tag sei mittlerweile verflogen, stattdessen dominieren am Ölmarkt Händlern zufolge wieder die Nachfragesorgen.

Nach Einschätzung der Bank Citigroup reicht die Maßnahme Saudi-Arabiens nicht aus, um die aktuell schwachen Fundamentaldaten am Ölmarkt auszugleichen. Wie zuletzt die Weltbank feststellte, bremsen die hohen Zinsen und der russische Angriffskrieg in der Ukraine das weltweite Wirtschaftswachstum weiter deutlich. Damit dürfte auch die Nachfrage nach Rohöl als Schmiermittel der Wirtschaft sinken.

Dazu gesellten sich erneut durchwachsene Konjunkturdaten aus China, wo der Anstieg der Verbraucherpreise sehr niedrig bleibt. Angesichts der zuletzt tristen Konjunkturdaten aus Industrie und vom Häusermarkt sehen Experten vermehrt die Gefahr einer Deflation in China.

Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl wurde zuletzt für Donnerstag mit 76,55 Dollar festgelegt, wie das OPEC-Sekretariat mitteilte. Am Mittwoch hatte ein Barrel noch 76,03 US-Dollar gekostet. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.

Der Goldpreis gab am Freitagvormittag inzwischen etwas nach. Eine Feinunze (31,10 Gramm) wurde in London für 1.961,20 Dollar und einem Minus von 0,2 Prozent gehandelt.

spa/ste

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