Rohstoffe (Vormittag) - Ölpreise im Frühhandel etwas tiefer / Zahlen aus USA und China drücken Stimmung am Ölmarkt - Auch Gold im Minus
Die Ölpreise sind am Donnerstagvormittag gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete kurz vor 11.00 Uhr 55,79 Dollar und damit um 0,48 Prozent weniger als am Vortag. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag bei 52,69 Dollar und damit um 0,13 Prozent tiefer als am Vortag.
Marktbeobachter erklärten den leichten Rückgang der Ölpreise mit der jüngsten Entwicklung der Lagerbestände in den USA. Am Mittwoch hatte die US-Regierung zwar gemeldet, dass die Reserven an Rohöl in der vergangenen Woche erneut gefallen waren. Dagegen hatten aber die Lagerbestände an Benzin und Destillaten unerwartet stark zugelegt.
Die Analysten der Commerzbank verweisen zudem auf fallende chinesische Ölimporte. Im Dezember habe China mit 9,1 Mio. Barrel täglich so wenig Rohöl eingeführt wie seit September 2018 nicht mehr. Dies mahne zu Vorsicht. "Insgesamt bleiben wir zum Ölpreis mittelfristig skeptisch gestimmt", schreiben die Analysten auch unter Verweis auf die am Vortag veröffentlichten US-Zahlen.
Der Preis für OPEC-Öl ist am Mittwoch gestiegen. Wie das OPEC-Sekretariat in Wien am Donnerstag mitteilte, wurde der Preis mit 55,81 US-Dollar pro Barrel festgelegt. Zuvor lag der Preis am Dienstag bei 55,41 Dollar. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.
Der Goldpreis gab am Vormittag nach. Die Feinunze (31,10 Gramm) wurde in London gegen 11.00 Uhr bei 1.841,56 US-Dollar (nach 1.848,19 Dollar am Vortag). Am Vortag sei es erstmals in diesem Jahr zu stärkeren Abflüssen aus börsengehandelten Gold-Fonds (ETF) gekommen, erläutern die Commerzbank-Analysten. Offensichtlich hätten sich institutionelle Investoren in nennenswertem Ausmaß aus Gold zurückgezogen. Einen eindeutigen Grund sehen die Commerzbank-Rohstoffexperten dafür nicht. Aufgrund der erwarteten künftigen Linie der US-Politik gehen sie vielmehr "weiterhin von einem steigenden Goldpreis aus, auch wenn sich dies zeitlich etwas nach hinten verschieben dürfte".
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