Der Paketzusteller DPD hat seinen Standort in Hückelhoven im Kreis Heinsberg mit hunderten Mitarbeitern wegen eines Corona-Ausbruchs vorübergehend geschlossen. Bislang seien 42 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden, erklärte ein Unternehmenssprecher am Samstag. Es seien aber noch nicht alle Proben ausgewertet worden. Alle 400 Mitarbeiter sind demnach in zweiwöchiger Quarantäne. Ein Kreissprecher sagte, weitere Testergebnisse würden am Montag erwartet. Zuvor hatte der WDR berichtet.

Die Zustellung von Paketen und Abholung von Sendungen bei Kunden werde von benachbarten Standorten übernommen und sei sichergestellt, sagte der DPD-Sprecher.

Die ersten Fälle waren demnach in dieser Woche bekanntgeworden und dem Gesundheitsamt gemeldet worden. Die Behörde habe dann mobile Teststationen veranlasst, sagte der Sprecher. Das Depot soll nun gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Andere DPD-Standorte seien nicht betroffen.

Der Kreis Heinsberg gilt als besonders betroffen vom Coronavirus. In der Gemeinde Gangelt hatten sich nach einer Karnevalssitzung Mitte Februar viele Bürger mit dem neuartigen Virus infiziert. Die Gemeinde gilt daher als Epizentrum. Bis Samstag wurden in dem Kreis insgesamt 1821 bestätigte Infektionen und 68 Todesfälle gezählt, wie das NRW-Gesundheitsministerium mitteilte.

Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner liegt nach der Auflistung des Ministeriums vom Samstag bei 13,4. Die von Bund und Ländern vereinbarte Grenze für die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen liegt bei 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Die Auswirkungen der Infektionen in dem Depot auf den Kreis Heinsberg waren zunächst unklar. Über weitere Maßnahmen solle am Montag entschieden werden, wenn die neuen Testergebnisse vorliegen, sagte der Kreissprecher.

Im Kreis Coesfeld hatte der Ausbruch des Virus in einem großen Fleischbetrieb dazu geführt, dass Schutzmaßnahmen erst mit einer Woche Verspätung am kommenden Montag gelockert werden. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte zuletzt von einem lokal begrenzten Ausbruchsgeschehen bei dem Schlachtbetrieb gesprochen./amr/DP/men

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AXC0079 2020-05-16/15:22

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