ROUNDUP: Huawei bekommt weitere drei Monate Aufschub bei US-Blockade
19.08.2019 | 15:21
Nutzer von Huawei-Smartphones müssen sich weitere drei Monate lang nicht um Updates des Android-Systems und Zugang zu Apps sorgen. Die US-Regierung verlängerte die Ausnahmeerlaubnis für bestimmte Geschäfte mit dem chinesischen Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster. Handelsminister Wilbur Ross machte zugleich deutlich, dass es sich um eine befristeten Aufschub handele. Die Verlängerung der Genehmigungen solle betroffenen Kunden mehr Zeit geben, nach Alternativen zu suchen.
"Während wir Verbraucher weiter dazu drängen, sich von Huawei-Produkten zu verabschieden, erkennen wir an, dass es mehr Zeit braucht, um jegliche Störungen zu vermeiden", sagte Ross. Der US-Regierung geht es auch darum, mögliche Ausfälle bei kleineren amerikanischen Mobilfunk-Anbietern in ländlichen Gegenden zu vermeiden, mit ihre Netze mit Sendetechnik von Huawei bestückt hatten.
Für Nutzer von Huawei-Smartphones bedeutet der Schritt unter
anderem, dass Google
Huawei hatte vor kurzem sein alternatives Betriebssystem Harmony OS
vorgestellt, das nach Angaben des chinesischen Konzerns jederzeit
Android auf seinen Smartphones ersetzen könnte. Eine große
Herausforderung bliebe aber auch dann, App-Entwickler davon zu
überzeugen, angepasste Versionen für das Huawei-System zu
produzieren. Ein US-Boykott könnte auch die Verwendung von Chips in
Frage stellen, die auf der Technologie des britischen Chipdesigners
ARM
Huawei ist ein führender Ausrüster von Mobilfunk-Netzen unter anderem in Europa und der zweitgrößte Smartphone-Anbieter der Welt. Die USA hatten Huawei im Mai auf eine Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind. Huawei wird von den USA verdächtigt, für China zu spionieren. Beweise dafür wurden bislang nicht öffentlich gemacht, Huawei weist die Vorwürfe zurück.
Ross erklärte am Montag zugleich, 46 weitere Tochterunternehmen des Huawei-Konzerns würden auf die schwarze Liste gesetzt. Ein Großteil des Firmengeflechts von Huawei war bereits von der ursprünglichen Blockade-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump betroffen - die dann teilweise ausgesetzt wurde./jbz/so/DP/jha
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