ROUNDUP: Macron strebt Abmachung mit Trump zu Digitalsteuer an
20.01.2020 | 21:01
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron strebt mit den USA einen Deal zur Digitalbesteuerung an und will damit einen drohenden Handelskonflikt vermeiden. Er habe mit seinem US-Kollegen Donald Trump eine "exzellente Diskussion" zu dem Thema gehabt, berichtete Macron am Montagabend via Twitter.
Er wolle mit Trump für eine "gute Vereinbarung" zusammenarbeiten, um eine Eskalation bei den Zöllen zu verhindern, berichtete Macron. Nach Informationen der französischen Nachrichtenagentur AFP kamen die beiden Staatschefs überein, die Gespräche bis Jahresende zu verlängern.
Washington hatte Paris zuletzt im Dezember wegen der Einführung
einer Digitalsteuer mit Vergeltung gedroht. Die US-Regierung prüfe
Strafzölle auf französische Produkte wie Champagner und Käse, hatte
es in einem Bericht des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer
geheißen. Die USA argumentieren, dass Frankreichs nationale
Digitalsteuer gezielt große amerikanische Internetunternehmen wie
Amazon
Frankreich versicherte in dem mit harten Bandagen geführten Konflikt stets, an seiner Steuer festzuhalten und drohte seinerseits mit europäischer Vergeltung. Im Dezember hatte es geheißen, dass die USA Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf französische Importe im Wert von rund 2,4 Milliarden Dollar vorschlagen könnten. Davon betroffen könnten demnach unter anderem Champagner, bestimmte Käsesorten, Joghurt, Butter, einige Kosmetikprodukte und Handtaschen sein.
Frankreich hatte im vergangenen Sommer im Alleingang eine
Digitalsteuer für international tätige Internet-Unternehmen wie
Google, Amazon, Facebook und Apple
Die Ankündigung Macrons bedeutet eine neue Wende in dem transatlantischen Konflikt. Erst Anfang des Monats hatte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire angekündigt, es solle verstärkte Anstrengungen geben, eine internationale Lösung auf Ebene der Industrieländer-Organisation OECD zu finden. Laut AFP will Le Maire am Mittwoch mit seinem US-Kollegen Steven Mnuchin am Rande des Weltwirtschaftsforum im Schweizer Skiort Davos zusammenkommen.
Der im Oktober von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorgelegte Entwurf sieht unter anderem vor, dass die Besteuerung sich nicht nur am Firmensitz orientiert. Stattdessen sollen internationale Unternehmen auch dort Abgaben zahlen, wo ihre Kunden oder Nutzer von Dienstleistungen sitzen und die Unternehmen Gewinne erzielen./cb/DP/he
ISIN US0378331005 US0231351067 US30303M1027 US02079K1079
AXC0273 2020-01-20/21:01
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