Der Energiekonzern RWE hat dank eines starken Energiehandelsgeschäfts im ersten Halbjahr mehr Gewinn gemacht. Das bereinigte Nettoergebnis für RWE-Stand-Alone erreichte 914 Millionen Euro nach 683 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018, wie das Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag bei 1,37 Milliarden. In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres waren es noch 1,14 Milliarden Euro.

Der Konzern hatte deshalb bereits Ende Juli seine Prognosen erhöht. Das Unternehmen erwartet für "RWE Stand Alone" im laufenden Jahr ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 1,4 Milliarden bis 1,7 Milliarden Euro. Zuvor war RWE von 1,2 bis 1,5 Milliarden ausgegangen. Für das bereinigte Nettoergebnis erwartet das Management jetzt 500 bis 800 Millionen Euro anstatt 300 bis 600 Millionen Euro. Im vorbörslichen Handel zeigten sich Anleger am Mittwoch erfreut: Die Aktie legte auf Tradegate um 1,22 Prozent zu.

Aufgrund der bevorstehenden Zerschlagung der Konzern-Tochter Innogy legt RWE seit dem vergangenen Jahr Zahlen gemäß der zukünftigen Struktur des Konzerns ("Stand Alone") vor. Das heißt, Innogy wird im Konzernabschluss nicht mehr wie bisher bedacht. Die Kennzahlen für Stand-Alone enthalten die Segmente Braunkohle und Kernenergie, die europäische Stromerzeugung sowie den Energiehandel. Dazu kommt derzeit nur die Innogy-Dividende. Im Rahmen eines Deals soll der Noch-Konkurrent Eon laut Plan künftig die Segmente Netze und Vertrieb von Innogy übernehmen. An RWE geht die Sparte Erneuerbare Energien.

In den kommenden Wochen liege der Fokus besonders auf der bevorstehenden Transaktion. Der RWE-Vorstand erwartet, dass der Innogy -Deal im September umgesetzt werden kann. Eon wartet derzeit noch auf die Erlaubnis der EU. "Wir haben die Führungsmannschaft benannt, erklärte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz mit Blick auf die neue Sparte Erneuerbare Energien. "Die Integration im Rahmen der kartellrechtlichen Möglichkeiten ist vorbereitet. Wir sind startklar." Für den weiteren Ausbau des Geschäfts mit erneuerbaren Energien will RWE jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.

Im Segment Braunkohle und Kernernergie kämpft RWE weiter mit einer geringeren Stromproduktion. Allerdings konnte die niedrigere Auslastung der Anlagen durch höhere Großhandelspreise ausgeglichen werden. Das bereinigte operative Ergebnis im Bereich europäische Stromerzeugung halbierten sich. Grund dafür waren laut Unternehmen Anlagenstillstände und ungünstige Marktbedingungen für Steinkohlekraftwerke./knd/kro/mis

 ISIN  DE0007037129

AXC0114 2019-08-14/08:37

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