ROUNDUP: Startschuss für WeShare - Volkswagen greift auf Carsharing-Markt an
27.06.2019 | 14:19
Der Volkswagen
Den Schritt hatte VW bereits im vergangenen Jahr angekündigt. VW will mit dem Dienst schnell expandieren. "Für das Jahr 2020 planen wir, WeShare zunächst in Prag und Hamburg zu etablieren", sagte Senger. Mit dem neuen Dienst verfolge VW keine rein strategischen Ziele, sondern will schnell profitabel werden. "Wir erwarten schon, dass wir Carsharing in den großen Metropolen tragfähig darstellen können."
Die größte Herausforderung dürfte dabei zunächst ausgerechnet das Alleinstellungsmerkmal von WeShare werden: VW verspricht, die gesamte Flotte solle aus Elektro-Fahrzeugen bestehen. Doch dafür braucht es eine belastbare Ladeinfrastruktur. Zunächst will VW das bestehende Ladenetz in Berlin nutzen, das derzeit aus etwa 800 Ladepunkten bestehe, sagte Senger. Weil absehbar ist, dass das mittelfristig für mehrere tausend Fahrzeuge nicht ausreicht, kooperiert VW auch mit Lidl und Kaufland. Insgesamt sollen dort 140 neue Ladepunkte an 60 Filialen in Berlin entstehen, 70 davon im kommenden Jahr.
Mit WeShare greift VW auf einem umkämpften Markt an. Die
Konkurrenten BMW und Daimler haben ihre Dienste Car2Go und DriveNow
jüngst zusammengelegt. Allein in Berlin umfasst die Flotte seither
rund 2600 Autos, die derzeit nach und nach das neue Label ShareNow
erhalten. Weltweit hat ShareNow mehr als 20 000 Fahrzeuge und rund
vier Millionen Kunden. Derzeit werden beide Dienste miteinander
verzahnt. Auch der Autovermieter Sixt
Mit ambitionierten Expansionsplänen will VW nun schnell nachziehen. "Während in Deutschland im Jahr 2010 gerade einmal 180 000 Menschen als Carsharing-Nutzer registriert waren, betrug die Zahl Anfang dieses Jahres 2,46 Millionen", sagte Senger und sieht das Marktpotenzial noch lange nicht ausgeschöpft. VW geht davon aus, dass ein Carsharing-Auto rund 10 bis 15 Privatwagen ersetzen kann. Langfristig könnten auf der Plattform aber auch Privatfahrzeuge integriert werden.
Auch auf anderen neuen Mobilitäts-Märkten versucht VW Fuß zu fassen: Seit einiger Zeit schickt der Autobauer in Hannover und Hamburg sein Sammeltaxi Moia auf die Straßen. In Hamburg, wo der Fahrdienst seinen Betrieb Mitte April aufgenommen hatte, ist die Flottenausweitung derzeit allerdings blockiert. Nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Hamburg im Eilverfahren darf Moia vorerst nur maximal 200 Fahrzeuge einsetzen. Ein Taxiunternehmer hatte der behördlichen Genehmigung für 500 Fahrzeuge bis Ende nächsten Jahres widersprochen. Dagegen haben Moia und die Stadt jedoch Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht eingelegt./maa/eni/DP/mis
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