Der EuroStoxx 50 hat am
Mittwoch vor der anstehenden Unterschrift unter das erste
US-chinesische Handelsabkommen etwas nachgegeben. Vor allem ein
Medienbericht dämpfte die Stimmung, denn die Zölle für in die USA
exportierten Waren aus China sollen Kreisen zufolge zunächst nicht
gestrichen werden.
Der EuroStoxx als Leitindex der Eurozone schloss 0,16 Prozent tiefer
bei 3768,96 Punkten. In Paris verlor der Cac 40 0,14
Prozent auf 6032,61 Zähler. In London indes legte der FTSE 100
um 0,27 Prozent auf 7642,80 Punkte zu.
"Wir handeln aktuell in unsicheren Zeiten, die auch weiterhin die
Widerstandskraft der Märkte und die mentale Stärke der Investoren
testen", sagte Stephen Innes, Marktstratege beim Handelshaus
AxiTrader.
Aus Branchensicht hatten Automobilwerte mit einem
Minus von 1,66 Prozent die rote Laterne inne. Zölle sind Händlern
zufolge gerade für die Autohersteller Gift.
Zwischenberichte zu ihrem abgelaufenen Quartal hatten die Ölkonzerne
Total und Tullow Oil sowie die britische Ashmore Group
vorgelegt. Die auf Schwellenländer spezialisierte
Fondsmanagement-Gesellschaft hatte im abgelaufenen zweiten
Geschäftsquartal mit einem Anstieg ihres verwalteten Vermögens auf
ein Rekordhoch überzeugt. Die Analysten von Morgan Stanley lobten
insbesondere den besser als erwarteten Nettomittelzufluss im
Neugeschäft. Die Aktien legten in London um 0,7 Prozent zu.
Das ebenfalls britische Unternehmen Tullow Oil
enttäuschte indes erneut und rechnet nun mit Belastungen in Höhe von
1,5 Milliarden US-Dollar. Das brockte den bereits Anfang Dezember
steil auf Talfahrt gegangenen Aktien ein Minus von fast 16 Prozent
ein. Die im Leitindex der Eurozone zu findenden Papiere der
Ölgesellschaft Total büßten mehr als 1 Prozent ein.
Das Umfeld bei der Rohölverarbeitung und beim Vertrieb habe sich
eingetrübt, schrieb Analyst Michele della Vigna von der
US-Investmentbank Goldman Sachs.
In Oslo freuten sich die Anleger von Novo Nordisk
über ein Kursplus von rund 5 Prozent. Die Aktien hatten zur
Wochenmitte ein Rekordhoch erreicht. Es gebe Anzeichen dafür, dass
das Diabetis-Medikament Victoza auch zur Behandlung von Alzheimer
eingesetzt werden könnte, sagten Börsianer.
Zudem sorgten Analystenkommentare für Gesprächsstoff. So hatte
Analyst Chris Hallam von Goldman Sachs eine Kaufempfehlung für die
Aktien des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Safran
ausgesprochen. Hallam sieht inzwischen einen attraktiven
Einstiegszeitpunkt. Die Papiere stiegen um gut 1 Prozent. Die
Anteilscheine der Bank RBS aber büßten 2,5 Prozent
ein. Hier hatten sich die Experten von Barclays negativ
geäußert./la/he
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 EU0009658160
AXC0305 2020-01-15/18:33
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.