ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Coronavirus sorgt für neuerliche Talfahrt
23.03.2020 | 10:13
Der deutsche Aktienmarkt bleibt im Crashmodus.
Der zweitägige Stabilisierungsversuch vor dem Wochenende ist schon
wieder Geschichte. Die Sorgen rund um die Folgen durch die
Coronavirus-Pandemie und deren Bekämpfung bleiben akut. Der
Leitindex Dax
"Die Börsen geben den US-Politikern heute die Quittung für die ausgebliebene Einigung", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners die neuerliche Talfahrt. Denn in den USA sind die Verhandlungen um ein Konjunkturpaket in Höhe von mehr als einer Billion Dollar ins Stocken geraten. Die Demokraten im US-Senat blockierten ein federführend von Republikanern erstelltes Paket gegen die Folgen des Coronavirus.
"Für die Börsen kommt das zur Unzeit. Weltweit kommt aktuell ein Hilfspaket nach dem anderen. Nur die USA können sich bislang nicht auf die Details verständigen." Altmann rechnet allerdings damit, dass die Einigung womöglich schon an diesem Tag nachgeholt wird.
Seit die Coronavirus-Panik vor vier Wochen die Börsen weltweit auf Talfahrt schickte, hat der Dax bald 40 Prozent eingebüßt. Sein im Februar erreichtes Rekordhoch bei knapp unter 13 800 Punkten scheint Lichtjahre entfernt.
Trotz des weltweiten Kampfes gegen die neuartige Lungenkrankheit wurden inzwischen knapp 14 400 Covid-19-Tote gezählt. In Europa bereitet vor allem die Entwicklung in Italien Sorgen. Dort starben bereits rund 5500 Menschen wegen des Virus. Auch in Frankreich und Spanien gibt es zunehmend mehr virusbedingte Todesfälle.
In Deutschland, wo die Zahl der Todesfälle mit unter 100 noch relativ gering ist, versuchen Bund und Länder die rasante Ausbreitung des Virus mit weiteren drastischen Beschränkungen zu verlangsamen. Inzwischen berechnete das Münchner Ifo-Institut die Kosten der Coronavirus-Krise in Deutschland, die demzufolge durchaus mehr als eine halbe Billion Euro betragen könnten. Zudem könnte die Krise und mehr als eine Million Jobs kosten.
Unternehmensseitig sehen sich immer mehr Unternehmen gezwungen, ihre
Jahresziele zu streichen. Unter ihnen befindet sich nun auch der
Triebwerksbauer MTU
Während MTU am Dax-Ende knapp 10 Prozent einbüßten, gaben Airbus im
MDax um 9 Prozent nach. Traton verloren im SDax
Zu jenen, die wie Airbus keine Dividende für 2019 mehr zahlen
werden, zählt außerdem der Versorger Innogy
Zu den wenigen Unternehmen, die ihre Jahresziele bekräftigten,
gehörte dagegen der Immobilienkonzern LEG
Dort profitierten außerdem Hellofresh
Im SDax waren erneut die Aktien des Online-Händlers für Tierbedarf
Zooplus
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0147 2020-03-23/10:13
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.