Mit Rückenwind von den US-Börsen hat der Dax
am Montag die runde Marke von 14 000 Punkten
zurückerobert. In der ersten Handelsstunde stieg der deutsche
Leitindex um 0,87 Prozent auf 14 041,65 Punkte. Damit machte er
nicht nur den Rückschlag vom vergangenen Freitag mehr als wett - er
nahm auch wieder Kurs auf sein Rekordhoch von 14 197 Punkten vom
Mittwoch.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen
gewann am Montagvormittag 0,64 Prozent auf 30 914,02 Punkte. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,73
Prozent auf 3696,48 Zähler vor.
Nach dem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht war den
wichtigsten US-Indizes am Freitag eine deutliche Erholung geglückt.
Zudem nahm das billionenschwere Konjunktur-Hilfspaket von Präsident
Joe Biden am Wochenende eine entscheidende Hürde, da ihm auch der
Senat als zweite Parlamentskammer zustimmte.
Die Kehrseite besteht aus steigenden Zinsen als Ausdruck von
Wachstumsoptimismus und Inflationsängsten. Je besser Konjunkturdaten
ausfielen, desto größer werde der Zweifel der Finanzmärkte an einer
fortgesetzten expansiven Geldpolitik, sagte Volkswirt Thomas Gitzel
von der VP Bank. In diesem Dilemma steckt der Aktienmarkt seit
Wochen.
Zu den Favoriten der Anleger am deutschen Aktienmarkt zählten Aktien
von Banken: Deutsche Bank verteuerten sich an der
Dax-Spitze um fast drei Prozent auf 10,882 Euro und erreichten
zeitweise den höchsten Stand seit August 2018. Im MDax ging es für
Commerzbank um knapp dreieinhalb Prozent hoch. Die
Titel der Branche dürften nach Einschätzung der JPMorgan-Experten
davon profitieren, dass die großen Notenbanken bei ihrer lockeren
Geldpolitik bleiben und die Zinsen weiter steigen.
Airbus -Titel verzeichneten einen Kursanstieg von 1,8
Prozent. Bei dem Flugzeugbauer nahm die Auslieferung neuer Maschinen
nach einem schwachen Jahresstart im Februar etwas an Fahrt auf.
Eine neue Verkaufsempfehlung der Citigroup ließ indes die
Anteilsscheine des Spezialchemiekonzerns Covestro um
fast ein Prozent sinken. Damit zählte der Kunststoffkonzern zu den
größten Verlierern im Dax. Im Kleinwertesegment SDax
verloren Aktien des Immobilienunternehmens Corestate Capital
als Schlusslicht viereinhalb Prozent, nachdem das
Analysehaus Jefferies sein Kaufvotum gestrichen hatte.
Für Aufsehen sorgte eine Mitteilung der Deutschen Börse vom
Wochenende, in der sie ihre Entscheidung für Veränderungen im SDax
korrigierte. Dort kommt es zu größeren Änderungen als zunächst
geplant. So gibt es mit der SGL Carbon einen weiteren
Aufsteiger, raus fällt im Gegenzug die Deutsche Beteiligungs AG
. Die Deutsche Börse berichtigte damit ihre Angaben
vom Mittwoch, als die für März anstehenden Index-Änderungen bekannt
gegeben worden waren. SGL-Papiere legten daraufhin um 2,3 Prozent
zu. Die Titel der Deutsche Beteiligung trotzten dem nun verkündeten
Abstieg mit einem Plus von über anderthalb Prozent.
Aktien des SDax-Rückkehrers Leoni profitierten mit
einem Kursgewinn von 2,4 Prozent von Plänen des neuen Aktionärs
Stefan Pierer. Händler verwiesen auf einen Bericht der
"Automobilwoche" vom Sonntag. Dort heißt es, Pierer wolle bei dem
Autozulieferer eine aktivere Rolle spielen und den Konzernumbau
vorantreiben. Dabei schließe er eine Erhöhung seiner Beteiligung
nicht aus, die er bereits im Februar von fünf auf zehn Prozent
verdoppelt hatte. Auf Nachfrage habe er zwar ein mögliches
Übernahmeangebot als "zu früh" bezeichnet. Dennoch könnte der
Bericht einige Spekulationen schüren./gl/jha/
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0105 2021-03-08/10:24
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