FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Dienstag nach dem Kursrutsch vom Wochenbeginn etwas stabilisiert. Der deutsche Leitindex legte im frühen Handel um 0,26 Prozent auf 13 265,59 Punkte zu.

Der Dax ringt nun im Bereich des 50-Tage-Durchschnitts, der den mittelfristigen Trend beschreibt, mit einer Stabilisierung. Seit dem Zwischenhoch nahe der 14 000-Punkte-Marke vor einer Woche hat der Leitindex knapp fünf Prozent verloren. Die Kursgewinne vom August sind damit dahin, mittlerweile steht er wieder auf dem niedrigsten Niveau seit Ende Juli.

Laut den Experten der Bank Credit Suisse fürchten die Anleger, dass die US-Notenbank Fed beim Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming in dieser Woche angesichts der hohen Inflation einen aggressiven Ton anschlagen könnte, was weitere Leitzinserhöhungen betrifft. Der Markt dürfte dabei vor allem die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag mit Spannung verfolgen.

Als Belastung kommt die angekündigte Pause russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 Ende des Monats hinzu. Das hatte die Sorgen bezüglich eines drohenden Gasengpasses im Winter, inklusive Rationierung für die Industrie, wieder hochkochen lassen. Der europäische Gaspreis war daher nach oben geschnellt, was Inflationsängste nährte. Zuletzt beruhigte sich die Lage aber etwas.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Dienstag um 0,24 Prozent auf 26 072,25 Zähler, nachdem er zu Wochenbeginn um 3,6 Prozent eingebrochen war. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,2 Prozent.

Unter den Einzelwerten hierzulande richtete sich der Blick auf einige Nachzügler der Berichtssaison der Unternehmen. So gaben steigende Mieten in Ballungszentren TAG Immobilien im ersten Halbjahr weiter Auftrieb. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Die Aktien zogen im MDax um knapp ein Prozent an.

Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm machte dank einer guten Nachfrage vor allem nach Schmerz- und Entzündungspräparaten mehr Umsatz und steigerte auch das Ergebnis weiter. Ein Händler sah zwar den Quartalsumsatz über den Erwartungen, merkte aber an, dass die Profitabilität enttäuscht habe. Die bestätigten Jahresziele seien schwer zu erreichen. Die Papiere von Dermapharm fielen im Nebenwerteindex SDax um mehr als drei Prozent.

Im Dax erholten sich vor allem die Aktien jener konjunktursensibler Branchen, die am Vortag stark unter Druck geraten waren. So gewannen mit Covestro und BASF zwei Unternehmen aus dem Chemiesektor 2,5 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent. Zudem griffen die Anleger wieder bei Automobilwerten zu./la/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0104 2022-08-23/10:13

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