Der Dax hat sich zur Wochenmitte am Stichtag für das US-chinesische Teilhandelsabkommen weiter lethargisch präsentiert. Nach der ersten Handelsstunde gab der Leitindex um 0,14 Prozent nach auf 13 437,44 Punkte. Das Rekordhoch bei 13 596 Punkten bleibt damit in Reichweite.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte notierte prozentual nahezu unverändert bei 28 460,37 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,10 Prozent.

Fast zwei Jahre nach Beginn des Handelskriegs zwischen den USA und China wollen die beiden Länder nun ein erstes Handelsabkommen besiegeln. Für einen Stimmungsdämpfer sorgt nun aber eine Kreisemeldung, wonach die Zölle für in die USA exportierte Waren aus China zunächst nicht gestrichen werden. Dies hatte an der Wall Street nach der jüngsten Rekordjagd etwas Ernüchterung gesorgt. Auch in China und Japan tendierten die Aktienmärkte schwächer.

"Auch wenn die Zweifel am Inhalt des US-chinesischen Handelsabkommens auf den Märkten lasten, rechnen wir nicht mit einer anhaltenden Stimmungsverschlechterung", schrieben die Experten der Dekabank in ihrem Tagesausblick. Und Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sagte, der Phase-1-Handelsdeal sei nur ein Mini-Schritt. "Die Anleger werden langsam etwas vorsichtiger, aber die Grundstimmung bleibt optimistisch."

Investoren richten derweil ihre Augen auch zur Wochenmitte auf Unternehmen aus den USA, wo die Berichtssaison weiter anläuft. Erste Großbanken wie JPMorgan hatten am Dienstag zumindest eine positive Duftmarke gesetzt. An diesem Mittwoch folgen nun Goldman Sachs und die Bank of America . Die Papiere der Deutschen Bank verloren unter den schwächsten Dax-Werten zuletzt 0,8 Prozent, hatten allerdings am Vortag nach den JPMorgan-Zahlen kräftig zugelegt.

Nachrichtlich bewegt waren am deutschen Aktienmarkt insbesondere Aktien aus der zweiten und dritten Börsenreihe. So litten die Papiere von Fraport spürbar unter einem negativen Analystenkommentar und mauen Passagierzahlen. Sie rutschten am MDax-Ende um gut 3 Prozent ab. Das Bankhaus Metzler hatte die Anteile des Flughafenbetreibers von "Buy" auf "Sell" gleich doppelt abgestuft. Zudem fiel an Deutschlands größtem Flughafen die Steigerung der Fluggastzahlen weniger kräftig aus als von Fraport ursprünglich angepeilt.

Die Anteile des Scheinwerferherstellers Hella verloren 2,1 Prozent nach einer Abstufung durch Mainfirst. Eine Abstufung durch Pareto belastete den Kurs der Aareal Bank , der um 2,2 Prozent fiel.

Umsatzzahlen des Handelskonzerns Metro für das erste Geschäftsquartal brachte den Aktien keinen neuen Kurs-Auftrieb. Sie notierten unverändert. Die Erlöskennziffern hätten deutliche Fortschritte in Osteuropa, Wachstum in Asien und leichte Verbesserungen im Russland-Geschäft signalisiert, schrieb Jefferies-Analyst James Grzinic in einer aktuellen Studie. Dagegen sei die Entwicklung in Frankreich und Deutschland weniger gut gewesen.

Derweil kletterten im Dax die Aktien des Triebwerksbauers MTU sowie die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA auf Rekordhochs./ajx/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0119 2020-01-15/10:19

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