Nach den deutlichen Verlusten der Vorwoche ist
der deutsche Aktienmarkt merklich fester in die neue Woche
gestartet. Positive Impulse kamen von den US-Börsen, die am Freitag
- angetrieben von den großen Technologieaktien - im späten Handel
kräftig zugelegt hatten. Die weiter steigenden
Corona-Infektionszahlen dürften Börsianern zufolge aber die Kauflust
der Anleger in Grenzen halten.
Der Dax notierte im frühen Handel 2,40 Prozent auf 12
768,51 Punkte. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex fast
fünf Prozent eingebüßt und war zwischenzeitlich auf den niedrigsten
Stand seit Ende Juli gefallen. Der MDax der 60
mittelgroßen Börsentitel gewann am Montag zuletzt 1,61 Prozent auf
26 879,71 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
rückte um rund 1,8 Prozent vor.
Ungeachtet der Markterholung glaubt Marktanalyst Timo Emden
Research, dass die Nervosität hoch bleiben dürfte. Denn die
Marktteilnehmer seien weiter "hin- und hergerissen zwischen akuten
Corona-Sorgen und der Hoffnung darauf, dass der globale
Konjunkturmotor diesmal angesichts der bevorstehenden Winter- und
Grippesaison nicht abwürgt und mit einem blauen davon kommt".
Aus Branchensicht sind bislang Banken und Automobilwerte am meisten
gefragt. Bemerkenswert ist, dass der Dax an diesem Montag 31
Mitglieder hat. Die Aktien von Siemens Energy befinden
sich aus technischen Gründen für einen Tag im Leitindex. Der erste
Kurs für die Papiere des abgespaltenen Energiegeschäfts von Siemens
lag bei 22,01 Euro. Kurz darauf sackten sie zwar bis
auf 19,21 Euro ab, erholten sich aber rasch wieder auf zuletzt 21,34
Euro. Die Siemens-Anteilsscheine fielen wegen des Abschlags auf
Siemens Energy um rund 2 Prozent.
Optimistische Aussagen von BMW zum wichtigen
chinesischen Absatzmarkt trieben den Aktienkurs um 3,4 Prozent nach
oben. Am Freitag waren BMW noch größter Verlierer im Dax und auf den
niedrigsten Stand seit einem Monat gefallen. In China hatten sich
Top-Manager von BMW und Porsche anlässlich einer Messe positiv zum
chinesischen Markt geäußert. Während das globale Geschäft in der
Corona-Krise schwer eingebrochen ist, ist die Erholung auf dem
weltgrößten Automarkt ein "Stützpfeiler" für die Autobauer.
Ein neuer Chef für die Commerzbank ist am Montag an
der Börse gut aufgenommen worden. Der Aktienkurs zog an der
MDax-Spitze um 4,4 Prozent an. Der von der Deutschen Bank kommende
neue Commerzbank-Chef Manfred Knof sollte am Markt auf Zustimmung
stoßen, schrieb Analystin Martina Matouskova vom US-Broker
Jefferies. Denn Knof habe zuvor das Geschäft der Allianz Deutschland
wieder auf Erfolgskurs gebracht.
Die Aktien von LPKF schnellten um 6,9 Prozent
aufwärts und waren damit Spitzenreiter im SDax. Damit machten sie
einen Großteil ihres elf-prozentigen Kursrückgangs seit Mitte
September auf einen Schlag wett. Der Laserspezialist sicherte sich
einen Großauftrag für seine wichtige Solarsparte. Ein Händler
wertete die Bestellung in einer ersten Reaktion positiv. Sie
entspreche der Umsatzplanung des Unternehmens im
Solar-Segment./edh/zb
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0118 2020-09-28/09:57
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