Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag nach einer erneut schwächeren Eröffnung berappelt und hat ins Plus gedreht. Unterstützung kam von neuen Hoffnungen der Anleger auf bald wieder sinkende US-Leitzinsen. Berichte über eine Kartelluntersuchung der Marktmacht von Google und Facebook belasten allerdings die Technologiewerte.

Der Dax notierte zuletzt 0,22 Prozent höher bei 11 818,41 Punkten. Tags zuvor war der Leitindex zunächst mit 11 620 Punkten an seine 200-Tage-Linie zurückgefallen, dann aber ins Plus gedreht und hatte mit knapp 11 793 Punkten nahe seines Tageshochs geschlossen. Der MDax zeigte sich am Dienstag kaum verändert mit 24 897,19 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um rund 0,1 Prozent.

"Die Unsicherheiten sind allerdings noch lange nicht vom Tisch. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Gong für die nächste Runde im US-chinesischen Handelsstreit ertönt", warnte Analyst Timo Emden von Emden-Research. Sollte die Furcht vor einer wirtschaftlichen Abkühlung die Anleger einholen, könnte es auch wieder unter die bedeutende 200-Tage-Linie gehen. "Die Leichtigkeit, welche der Dax zuletzt im April an den Tag gelegt hatte, ist verflogen", so Emden.

Im Sog der schwachen US-Tech-Werte sackten auch die deutschen Technologieaktien merklich ab. So verloren die Aktien von SAP 1,9 Prozent, Carl Zeiss Meditec 2,4 Prozent, RIB Software 2,6 Prozent und Nemetschek 1,2 Prozent.

Dagegen zeigten sich die Autowerte am Dienstag erholt von ihrem zuletzt deutlichen Kursrutsch. So gehörten die Papiere von Continental Daimler BMW und Volkswagen mit Gewinnen zwischen 1,6 und 2,6 Prozent zu den Top-Werten im Dax.

Im MDax waren die Aktien von Dürr , Hella und Norma mit Anstiegen zwischen 1,7 und 2,4 Prozent besonders stark gefragt. An der SDax-Spitze legten die Anteilsscheine des Autozulieferers Leoni gar um 6,4 Prozent zu.

Die Anteilsscheine von Henkel fielen um 1,1 Prozent und damit auf ein weiteres Tief seit dem Jahr 2014. Das Analysehaus Jefferies stufte die Aktie von "Buy" auf "Hold" ab und senkte das Kursziel auf 86,50 Euro. Analyst Martin Deboo begründete das neue Votum mit seiner nun weniger optimistischen Einschätzung des Klebstoffgeschäfts. Zudem steige der Wettbewerbsdruck im Geschäft mit Waschmitteln.

Die Aktien von DWS verteuerten sich um 1,6 Prozent zu. Zuvor hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs eine Kaufempfehlung für die Titel der Deutsche-Bank-Fondstochter ausgesprochen./edh/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0081 2019-06-04/10:05

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