Der Dax hat sich am Dienstag
von der zuletzt umkämpften Marke von 11 000 Punkten klar abgesetzt.
Mit einem Plus von 1,23 Prozent auf 11 150,30 Zählern kletterte der
Leitindex zudem über die nächste wesentliche Marke von 11 100
Punkten. Der MDax für die mittelgroßen Unternehmen
gewann 1,16 Prozent auf 23 749,87 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 stieg um 0,85 Prozent.
In der Vorwoche war der Dax angesichts wieder verstärkter Sorgen um
den Handelsstreit zwischen den USA und China bis auf 10 863 Punkte
abgetaucht, bevor er sich zum Wochenauftakt wieder etwas
stabilisieren konnte. Asiens Handelsplätze trieben nun weiter an. So
legten am Dienstag in China die Börsen, die sich tags zuvor sehr
stark aus einer einwöchigen Feiertagspause zurückgemeldet hatten,
weiter zu. Auch der Nikkei-225 ist
nach dem durch einen Feiertag verlängerten Wochenende in Japan
wieder auf Erholungskurs Richtung 21 000 Punkte.
Während der Handelsstreit mit dem Besuch der hochrangigen
US-Delegation in Peking in der zweiten Wochenhälfte wieder in den
Fokus rückt, gibt es positive Signale zum US-Haushaltsstreit:
Mehrere US-Medien berichteten unter Berufung auf die führenden
Unterhändler über eine "grundsätzliche Einigung" zwischen Demokraten
und Republikanern im US-Kongress. Dies sei ein positives Signal für
die Wirtschaft und die Börse, kommentierte Experte Thomas Altmann
vom Vermögensverwalter QC Partners.
Zudem wird die britische Premierministerin Theresa May
voraussichtlich am frühen Nachmittag eine Erklärung im Parlament
über den Stand der Brexit-Verhandlungen abgeben. Es dürfte dabei
nicht viel zu verkünden geben, glaubt Altmann. Der Brexit werde
immer mehr zum Geduldsspiel. Am Ende werde May wohl nichts anderes
übrig bleiben, als den Brexit zu verschieben, womit sich die
Unsicherheit weiter hinziehe.
Fresenius SE legten an der Dax-Spitze um 4,5 Prozent
zu und bieten charttechnisch ein positives Bild. Der Anfang Dezember
nach der zweiten Gewinnwarnung gestartete Aufwärtstrend ist intakt.
Analyst Gunnar Romer von der Deutschen Bank geht davon aus, dass der
Medizinkonzern das Jahr 2018 in robuster Verfassung beendet haben
wird und rät mit einem Kurziel von 65 Euro weiter zum Kauf. Zurzeit
kosten Fresenius-Anteile um die 47,70 Euro.
Die Continental-Aktien wurden von der positiven
Kursreaktion auf die Zahlen des Konkurrenten Michelin
mit nach oben befördert. Der französische Reifenhersteller hatte
trotz schlechter Branchenstimmung seinen Umsatz im vergangenen Jahr
gesteigert. Michelin gewannen im Pariser Leitindex Cac 40
fast 11 Prozent, Continental im Dax 3,8 Prozent. Auch
der gesamte europäische Autosektor präsentierte sich
stark.
Die seit Tagen wegen behördlicher Untersuchungen in Singapur und
Vorwürfen der "Financial Times" im Fokus stehenden Wirecard-Aktien
stabilisierten sich weiter mit plus 1 Prozent. Sie
kosten nun 104 Euro. Ende vergangener Woche waren sie bis auf 86
Euro eingebrochen und hatten sich damit von Ende Januar aus nahezu
halbiert. Angesichts der hohen Kursschwankungen kürzte nun die
britische Bank HSBC ihr Kursziel für Wirecard von 240
auf 170 Euro, rät aber weiter zum Kauf.
Vorbörslich nach Quartalszahlen im Plus, drehten Thyssenkrupp
im Xetra-Handel ins Minus. Mit einem Verlust von
zuletzt 1,6 Prozent waren sie im Dax das Schlusslicht. Analyst Milan
Cutkovic vom Broker AxiTrader wertete es zwar positiv, dass der
Industrie- und Stahlkonzern auch nach den Gewinnwarnungen der
Konkurrenz an seiner Prognose für das Gesamtjahr festhält, andere
Marktbeobachter wiesen aber darauf hin, dass Thyssenkrupp den
Ausblick vorsichtiger formuliert habe.
Im MDax präsentierten sich die Aktien des Handelskonzerns Metro AG
nach Vorlage der Quartalsbilanz mit plus 3,1 Prozent
sehr fest. Auch auf die Zahlen und die bestätigte Jahresprognose des
Online-Portalbetreibers Scout24 reagierten die
Anleger zunächst erfreut, allerdings drehten die Papiere zuletzt ins
Minus./ajx/fba
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0110 2019-02-12/10:23
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