Nach einer technischen Panne hat der Börsenhandel in Frankfurt am Montagmorgen erst über eine Stunde später begonnen. Der Dax steht nach seinem Kurseinbruch in der Vorwoche weiter unter Druck. Er rutschte in der ersten Handelsstunde um 0,43 Prozent auf 11 473,75 Punkte ab. Der Index der mittelgroßen Werte, der MDax , verlor 0,90 Prozent auf 23 656,28 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab um 0,31 Prozent nach.

Die Nachrichtenlage gibt aus Sicht von Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners kaum Anlass zur Freude. So schwebe die "Angst vor einem Brexit ohne Deal" weiter über dem Markt und auch die deutsche Regierungskoalition sei durch die Landtagswahl in Bayern nicht gerade stabiler geworden.

Als weiterer Belastungsfaktor für die Börsen gilt der Haushaltsplan Italiens, den das Land nun zur Überprüfung bei der EU-Kommission einreichen muss. Italien ist hoch verschuldet, will aber noch mehr Schulden machen. Zudem gehen im Streit um die mutmaßliche Ermordung des saudischen Journalisten Dschamal Chaschukdschi in Istanbul die USA und Saudi-Arabien nun auf Konfrontationskurs - auch dieses Thema beunruhigt die Börsianer.

Und dennoch gibt es für Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader etwas Hoffnung durch positive Impulse der aktuellen Berichtssaison. Diese habe am vergangenen Freitag mit starken Bilanzzahlen von US-Großbanken einen positiven Start hingelegt. Hierzulande geht es am Donnerstag los mit Quartalszahlen des Software-Konzerns SAP . Eine solide laufende Berichtssaison dürfte dem Dax die notwendige Unterstützung für eine Stabilisierung bieten, glaubt Cutkovic.

Unter den Einzelwerten verbuchten am Montag die schwer angeschlagenen Ceconomy-Aktien Kursgewinne von mehr als 3 Prozent. Am Markt wird die Aussicht auf eine neue Führungsriege beim Elektronikhändler begrüßt. Angesichts einer langen Liste schwacher Entscheidungen samt mehrerer Gewinnwarnungen werde es aber dauern, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, warnte ein Börsianer.

Siemens-Healthineers halfen eine Hochstufung durch die Bank HSBC zuletzt nichts mehr. Nach starken Auftaktgewinnen notierten die Anteile des Medizintechnik-Unternehmens kaum verändert. Die Aareal Bank sieht sich mit ihren Jahreszielen auf Kurs. Die Papiere gewannen ein halbes Prozent.

Gerresheimer sackten indes um mehr als 3 Prozent ab. Eine Verkaufsempfehlung von Hauck & Aufhäuser setzte den Anteilen des Spezialverpackungsherstellers zu. Dagegen stuften die Analysten der Hamburger Privatbank die Aktien des Halbleiterunternehmens Dialog Semiconductor hoch, wovon sie mit plus 0,4 Prozent profitierten.

Im Dax markierten die Papiere der Lufthansa mit 18,15 Euro ein neues Tief seit August 2017. Zuletzt kosteten sie 18,28 Euro - ein Minus von 4,7 Prozent. Gegen den Trend gewannen Bayer an der Spitze im Leitindex 1,9 Prozent./ajx/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0123 2018-10-15/11:04

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