Der Dax hat sich am Freitag ein
gutes Stück von seinen jüngsten Verlusten erholt. Dank positiver
Vorgaben aus den USA stieg der deutsche Leitindex im frühen Handel
um 1,28 Prozent auf 10 469,14 Punkte.
Mit 10 160 Punkten war der Dax am Donnerstag noch auf den tiefsten
Stand seit fünf Wochen gerutscht. Auf Wochensicht steht bislang ein
Minus von rund 4 Prozent zu Buche.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am
Freitag um 1,08 Prozent auf 23 242,69 Punkte nach oben. Der
EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, zog um gut
1 Prozent an.
Die Wall Street hatte am Tag zuvor nach einem schwachen Start den
Dreh ins Plus geschafft und der Leitindex Dow Jones Industrial
konnte seine erst jüngst zurückeroberte 50-Tage-Linie
so verteidigen. Diese gilt als ein Indikator für den mittelfristigen
Trend. Wieder erstarkte Bankenwerte waren eine entscheidende Hilfe.
"Der feste US-Handelsschluss und der überwiegend freundliche
asiatische Handel können dem Dax einen positiven Impuls geben",
schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.
"Fraglich ist jedoch, wie lange dieser anhalten wird." Schließlich
erlebe die Realwirtschaft derzeit die schlimmste Phase seit dem
zweiten Weltkrieg. Und mit dem Brexit und dem Handelsstreit zwischen
China und den USA befänden sich auch wieder Konfliktthemen auf der
Agenda.
Im Dax wurde die Erholung unter anderem von den Aktien der Versorger
RWE und Eon angeführt. Sie zogen um
vier beziehungsweise drei Prozent an.
Die Anteilsscheine des Chipherstellers Infineon
profitierten mit einem Plus von drei Prozent von den jüngsten
Quartalszahlen des Branchenausrüsters Applied Materials
. Dieser hatte von einer robusten Nachfrage berichtet.
Ansonsten spielte die Musik in der zweiten Reihe, wo positiv
aufgenommene Geschäftszahlen die Papiere von Gea und Varta
antrieben. Der Batteriehersteller Varta startete
robust in das neue Geschäftsjahr. Den Ausblick für das laufende
Geschäftsjahr bestätigte das Unternehmen. Ein Börsianer sprach von
sehr guten Ergebnissen und großer Beruhigung, dass der Konzern
weiter keine Beeinträchtigungen durch die Corona-Krise spürt. Die
Papiere zogen an der MDax-Spitze um fast 14 Prozent an.
Der im Umbau steckende Maschinen- und Anlagenbauer Gea
trotzte der Corona-Krise im ersten Quartal und legte
beim Betriebsgewinn deutlich zu. Die positive Entwicklung führte das
Unternehmen vor allem auf die im Januar erneuerte
Konzernorganisation sowie auf operative Verbesserungen durch die im
letzten Jahr eingeleiteten Sparmaßnahmen zurück. Analystin Daniela
Costa von der US-Investmentbank Goldman Sachs schrieb, Gea habe
ergebnisseitig ein starkes erstes Quartal hinter sich. Auch der
Auftragseingang habe im Quartalsvergleich kräftig zugelegt. Den
Anteilsscheine von Gea behaupteten mit einem Plus von gut elf
Prozent den zweiten Platz im MDax./la/fba
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0108 2020-05-15/10:05
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