Am Ende einer ohnehin sehr schwachen
Börsenwoche hat der Dax am Freitag nochmals Federn
gelassen. Die Zahlen der Infektionen mit dem Coronavirus sind
zuletzt europaweit stark gestiegen und haben an der Börse ihren
Tribut gefordert: Der deutsche Leitindex verlor 1,09 Prozent auf 12
469,20 Punkte. Er konnte die Marke von 12 500 Zählern nicht halten
und war im Handelsverlauf auf das tiefste Niveau seit Ende Juli
abgerutscht. Auf Wochensicht ergibt sich ein Minus von 4,93 Prozent.
Der MDax der 60 mittelgroßen Börsentitel schaffte am
Freitag immerhin ein Plus von 0,11 Prozent auf 26 452,76 Zähler.
Wegen der Ausbreitung des Virus seien "Konjunkturprognosen mit einer
hohen Unsicherheit behaftet", sagte Volkswirt Carsten Mumm von der
Bank Donner & Reuschel. Der weitere Verlauf der Pandemie sei kaum
vorhersagbar und so auch eventuelle Shutdown-Maßnahmen nicht. Die
internationalen Aktienmärkte befänden sich daher in einer Phase der
Konsolidierung.
Die Anleger mieden zum Wochenschluss viele als besonders
konjunktursensibel geltenden Aktien aus der Banken- und der
Automobilbranche. So sackten am Dax-Ende die Papiere von BMW
um 2,6 Prozent ab.
Im MDax waren die Anteilsscheine der Fluggesellschaft Lufthansa
mit minus 3,3 Prozent der zweischwächste Wert hinter
Thyssenkrupp . Die Papiere der Lufthansa waren
zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 2003 abgerutscht.
Aktien des Flughafenbetreibers Fraport büßten 2,7
Prozent ein.
Unter den kleineren Titeln im SDax schnellten
Klöckner & Co an der Index-Spitze um fast acht
Prozent nach oben. Eine höhere Gewinnprognose des Duisburger
Stahlhändlers vom Vortag für das dritte Quartal war bei Anlegern gut
angekommen.
Der Börsengang des bayerischen Rüstungselektronik-Herstellers
Hensoldt verlief für die Aktionäre wenig erfreulich.
Nach einem ersten Xetra-Kurs von 12 Euro exakt auf Höhe des
Ausgabepreises ging es abwärts bis auf 10,57 Euro. Die
Anteilsscheine schlossen bei 11 Euro. Dabei war der Ausgabepreis
angesichts einer Spanne von 12 bis 16 Euro bereits denkbar niedrig.
Hensoldt ist die ehemalige Radarsparte von Airbus ,
die im Jahr 2017 vom US-Finanzinvestor KKR übernommen worden war.
Der EuroStoxx 50 büßte 0,71 Prozent auf 3137,06
Punkte ein. Für den französischen Cac 40 ging es
ähnlich deutlich nach unten, während der britische FTSE 100
moderat zulegte. Börsianer argumentierten hier mit
einer Gegenbewegung nach einer besonders schwachen Börsentendenz in
London am Vortag. In New York bewegte sich der Dow Jones Industrial
zum europäischen Handelsschluss kaum vom Fleck.
Der Kurs des Euro fiel weiter. Die Europäische
Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1634 (Donnerstag: 1,1645)
US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8595 (0,8587) Euro. Am
Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,53 Prozent am Vortag
auf minus 0,52 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um
0,05 Prozent auf 145,78 Punkte. Der Bund-Future legte
um 0,18 Prozent auf 174,65 Zähler zu./la/fba
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0293 2020-09-25/18:20
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