Vor den geldpolitischen Beschlüssen der
US-Notenbank (Fed) hat der Dax am Mittwoch keine
großen Sprünge gewagt. Der deutsche Leitindex bewegte sich einmal
mehr nur wenig und ging 0,10 Prozent tiefer bei 12 822,26 Punkten
aus dem Handel. Der MDax der mittelgroßen Werte
rückte um 0,30 Prozent auf 26 829,19 Punkte vor.
Fed-Chef Jerome Powell werde wohl am Abend (MESZ) erneut betonen,
dass die Notenbank bereit sei, zur Stützung der Wirtschaft falls
nötig noch mehr zu tun, hieß es von der Commerzbank. Viel Neues aber
sei nicht zu erwarten.
Anleger hofften derweil immer noch auf eine weitere
Konjunkturspritze seitens der US-Regierung, sagte Analyst Milan
Cutkovic von AxiTrader. Der Streit der Demokraten und der Regierung
um das Corona-Hilfspaket setze sich jedoch fort, es sei keine
schnelle Einigung in Sicht. Sollten in naher Zukunft keine anderen
positiven Impulse folgen, könnten die Investoren am Aktienmarkt bald
die Geduld verlieren.
Am Dax-Ende verloren die Aktien von BASF 4,9 Prozent.
Der Chemiekonzern rechnet mit einem schwierigen dritten Quartal. Die
endgültigen Zahlen für das zweite Jahresviertel hätten den
Vorab-Daten entsprochen, aber die Prognose der Ludwigshafener komme
nicht gut an, sagte ein Händler.
Bei den Aktionären der Deutschen Bank machte sich
nach anfänglichem Optimismus rasch Ernüchterung breit. Die Papiere
büßten zum Handelsschluss 2,5 Prozent ein. Nach einem jahrelangen
Abwärtstrend hatten sie sich in der Corona-Krise vergleichsweise gut
geschlagen. Mit Blick auf jüngst starke Ergebnissen der
US-Investmentbanken nannte Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank
JPMorgan die Zahlen der Deutschen Bank "gut genug".
Der Sportartikelhersteller Puma war im zweiten
Quartal wegen der Corona-Pandemie in die Verlustzone gerutscht,
wobei die Entwicklung nicht ganz so schlecht ausfiel wie vom
Management erwartet. Seit Mai verzeichnet Puma eine graduelle
Erholung seiner Geschäfte. Die Aktien gewannen im MDax gut zwei
Prozent und zogen im Dax auch Adidas mit anderthalb
Prozent nach oben.
Auffällig im MDax wiederum waren auch die Kursverluste von mehr als
drei Prozent für Telefonica Deutschland . Das zweite
Quartal des Telekommunikationskonzerns sei eher schwach ausgefallen,
hieß es von JPMorgan.
Die Anteilscheine von DIC Asset gewannen unter den
Favoriten im Nebenwerteindex SDax fast vier Prozent.
Der auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Konzern hatte im ersten
Halbjahr trotz der Corona-Krise das operative Ergebnis deutlich
gesteigert.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,10
Prozent auf 3300,16 Zähler nach. Der Pariser Cac 40
hingegen stieg um 0,60 Prozent, während der Londoner FTSE 100
nur minimal im Plus schloss. Der New Yorker Dow Jones
Industrial legte zum europäischen Handelsschluss
etwas zu.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,51 Prozent am
Vortag auf minus 0,53 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,05 Prozent auf 145,53 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,17
Prozent auf 176,93 Punkte nach.
Der Kurs des Euro legte zu und notierte zuletzt bei
1,1768 US-Dollar. Erneut sorgte eine breitangelegte Dollar-Schwäche
für Auftrieb. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs
auf 1,1725 (Dienstag: 1,1717) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8529 (0,8535) Euro./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0366 2020-07-29/18:14
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