FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der schwachen Vorwoche hat der Dax
am Montag verlorenen Boden gut gemacht. Letztlich
gewann der deutsche Leitindex 0,59 Prozent auf 15 701,42 Punkte,
nachdem er in der vergangenen Woche rund ein Prozent verloren hatte.
Dagegen taten sich Aktien aus der zweiten Reihe am Montag schwer.
Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte fiel um 0,81
Prozent auf 35 798,68 Punkte.
Auch für die Leitindizes an Europas wichtigsten Börsen ging es zum
Wochenauftakt aufwärts. Der EuroStoxx 50 schloss mit
einem Plus von 0,46 Prozent auf 4189,53 Zähler. Der Cac 40
in Paris stieg um rund 0,2 Prozent. Der Londoner FTSE
100 ging mit einem Gewinn von rund 0,6 Prozent über
die Ziellinie. In New York stand der Dow Jones Industrial
zum europäischen Handelsschluss rund 0,7 Prozent
höher.
"Wieder einmal griffen auf dem niedrigeren Niveau Schnäppchenjäger
zu und machten aus dem Kursrutsch der vergangenen Tage zunächst eine
sogenannte Bärenfalle", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger
von CMC Markets. Jene Anleger, die nach der jüngsten Kursrally und
angesichts einer hohen Ungewissheit über die weitere Entwicklung der
Konjunktur und der Unternehmensgewinne auf eine Korrektur warten,
würden immer wieder eines Besseren belehrt, so Oldenburger.
In der Vorwoche hatte die Schwäche an der Wall Street auch die Kurse
hierzulande noch abgleiten lassen. Konjunktursorgen und die
Befürchtungen vor einer baldigen geldpolitischen Straffung durch die
US-Notenbank Fed sowie die Ausbreitung der Delta-Variante hatten für
Misstöne gesorgt.
Auf Unternehmensseite standen Zooplus im Fokus. Im
Bieter-Wettstreit um den Tierbedarfshändler erhöhte der
Finanzinvestor Hellman & Friedman seine Offerte um fast ein Fünftel
auf 460 Euro je Aktie in bar. Die Aktien stiegen in der Folge auf
ein weiteres Rekordhoch. Letztlich gewannen sie 9,0 Prozent auf 473
Euro und blieben damit klar über dem Kaufgebot. Mit EQT und KKR gibt
es derzeit noch zwei weitere Übernahmeinteressenten.
Im Dax waren im Einklang mit dem europäischen Branchentrend
Autobauer und -zulieferer gefragt. Continental ,
Daimler und BMW kletterten jeweils um mehr als 3
Prozent, einzig Volkswagen -Vorzüge hinkten mit einem
Plus von 0,6 Prozent hinterher. BMW -Papiere
profitierten auch von einer Kaufempfehlung durch das Bankhaus
Metzler. Analyst Jürgen Pieper lobte die Wachstumsaussichten und die
Produktpipeline des Konzerns.
Auto1 setzten ihre Talfahrt fort und rutschten auf
ein weiteres Tief seit dem Börsengang im Frühjahr. Sie büßten
letztlich 1,5 Prozent ein. United Internet dämmten
ihre anfänglich höheren Verluste auf rund 2,2 Prozent ein. Hier
belastete, dass der Internetkonzern rund einen Monat nach der
Ankündigung sein Aktienrückkaufprogramm vorzeitig beendete. Nur ein
kleiner Teil des ursprünglich in Aussicht gestellten Gesamtvolumens
wurde zurückgekauft.
Zu den Favoriten im MDax zählten Fraport . Die Aktien
verteuerten sich nach endgültigen Verkehrszahlen des
Flughafenbetreibers für August um rund 2,5 Prozent. Die
Passagierzahlen hätten sich wie erwartet stark erholt, kommentierte
ein Händler.
In den hinteren Reihen kam ein Zukauf sehr gut bei den Börsianern
an: Der Immobilienkonzern Patrizia übernimmt den
Infrastruktur-Investmentmanager Whitehelm Capital und baut sein
Auslandsgeschäft damit deutlich aus. Patrizia -Papiere
schossen auf den höchsten Stand seit Anfang Juli und schlossen mit
einem Plus von 6,7 Prozent.
Der Euro konnte die anfangs nach unten durchbrochene
Marke von 1,18 US-Dollar im späten Handel zurückerobern und notierte
zuletzt bei 1,1807 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte
den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1780 Dollar festgesetzt.
Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,40 Prozent am
Freitag auf minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,15 Prozent auf 145,11 Punkte. Der Bund-Future
rückte um 0,01 Prozent auf 171,77 Punkte vor./edh/men
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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AXC0271 2021-09-13/18:17
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