Nach fünf Handelstagen im Plus hat der Dax
am Freitag erstmals wieder Verluste verzeichnet. Der
deutsche Leitindex verabschiedete sich nach einigem Auf und Ab im
Handelsverlauf schlussendlich mit einem Abschlag von 1,65 Prozent
bei 11 586,85 Punkten. Die sich abzeichnenden neuen Spannungen
zwischen den USA Und China angesichts der Hongkong-Krise seien nun
von den Anlegern nicht länger ignoriert worden schrieb Jochen Stanzl
von CMC Markets. Vor dem verlängerten Pfingstwochenende gingen die
Investoren deshalb auf Nummer sicher.
Tags zuvor hatte der Dax im Zuge der Erholung vom Corona-Crash mit
11 813 Punkten den höchsten Stand seit Anfang März erreicht. Trotz
der aktuellen Verluste kommt der Mai damit auf ein Kursplus von rund
6,7 Prozent. Der Wochenanstieg beträgt 4,6 Prozent.
In den Reihen hinter dem Dax ging es am Freitag für den MDax
der mittelgroßen deutschen Werte um 0,93 Prozent auf
25 396,00 Zähler nach unten.
Während die Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise am letzten
Handelstag des Monats in den Hintergrund rückten, sorgte für
zusätzlich Nervosität, dass US-Präsident Donald Trump für diesen
Freitag eine Stellungsnahme zum Konflikt mit Peking angekündigt hat.
Trotz massiver internationaler Kritik hatte Chinas Volkskongress die
Pläne für ein neues Sicherheitsgesetz in Hongkong gebilligt.
Gewinnmitnahmen gab es am Freitag europaweit vor allem im
Tourismus-, Automobil- und Bankensektor. Im Dax zollten Lufthansa
mit einem Minus von knapp sechseinhalb Prozent ihrer
jüngsten Erholungsrally Tribut. Daimler und
Volkswagen rutschten ebenfalls kräftig ab mit
Verlusten von fast fünf beziehungsweise knapp dreieinhalb Prozent.
Continental , die zudem von Morgan Stanley auf "Equal-weight"
abgestuft wurden, gaben rund viereinhalb Prozent nach.
Unter gleich zwei Abstufungen litten im MDax die Anteile des
Modekonzerns Hugo Boss, , die nach ihrer jüngsten
Erholung nun mit einem Abschlag von mehr als neun Prozent als
Index-Schlusslicht hervorstachen . Sowohl Jefferies als auch die DZ
Bank senkten ihre Empfehlung auf "Hold".
Auch international ging es vor dem Wochenende abwärts: Der EuroStoxx
50 als Leitindex der Eurozone beendete den Tag mit
einem Abschlag von 1,43 Prozent auf 3050,20 - für den Börsenmonat
Mai stand aber ebenfalls ein Plus zu Buche. Abschläge von rund 1,6
Prozent verbuchte der Pariser Leitindex Cac 40 ,
während es für den FTSE 100 in London um mehr als zwei Prozent
abwärts ging. An der Wall Street lag der Dow Jones Industrial
zum hiesigen Handelsschluss mit knapp einem Prozent
im Minus.
Der Euro kostete zuletzt 1,1106 US-Dollar. Mit 1,1145
Dollar hatte die europäische Gemeinschaftswährung zuvor den höchsten
Stand seit zwei Monaten erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB)
setzte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1136 (Donnerstag: 1,1016)
Dollar fest.
Am deutschen Anleihemarkt rückte der Rentenindex Rex
um 0,02 Prozent auf 144,54 Punkte vor. Die Umlaufrendite stagnierte
bei minus 0,41 Prozent. Der Bund-Future gewann 0,16
Prozent auf 172,35 Punkte./tav/he
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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AXC0354 2020-05-29/18:18
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