Der Dax hat sich am Freitag
erneut an der Wall Street orientiert und ist dabei weiterhin um die
Marke von 11 000 Punkten gependelt. Aus dem Handel ging der deutsche
Leitindex schließlich kaum verändert mit plus 0,07 Prozent auf 11
073,87 Punkte. Auf Wochensicht legte er damit um fast 6 Prozent zu.
Der MDax beendete den Freitag mit einem Aufschlag von
0,75 Prozent auf 24 590,01 Zähler.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 beendete den
Freitag plus 0,02 Prozent auf 2905,47 Punkte . Die Börsen in Paris
und London endeten hingegen leicht im Minus. In den USA gab der Dow
Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um
0,4 Prozent nach.
Die Aktie von Lufthansa war nach einer Berg- und
Talfahrt im Tagesverlauf letztlich mit minus 1,2 Prozent der
schwächste Wert im Dax. Die Rettung der Fluggesellschaft durch die
Bundesregierung zieht sich noch hin, und zudem wird sie von
Börsianern und Analysten eher kritisch gesehen. Die hohe
Schuldenlast, die hohen Zinsaufwendungen und eine mögliche
staatliche Interessenpolitik dürfte eine Restrukturierung behindern,
schrieb etwa Commerzbank-Analyst Malte Schulz. Das werde Lufthansa
einen unverkennbaren Nachteil im Vergleich zu den Wettbewerbern
einbrocken.
Im Fokus stand außerdem der deutsche Immobiliensektor. In der
Branche bahnt sich eine weitere Fusion an. LEG und
TAG wollen sich zusammentun. Das ließ die Aktie von
TAG Immobilien bis auf das höchste Niveau seit Anfang
März schnellen. Mit einem Plus von 6,6 Prozent ging sie schließlich
ins Wochenende. Die LEG-Aktie legte zwar nur um 0,8 Prozent zu, hat
sich aber seit ihrem Börsencrash-Tief im März auch schon wieder
kräftig erholt.
Zudem wird zunehmend erwartet, dass Lufthansa im Juni den Platz für
Deutsche Wohnen wird räumen muss. Die Aktie der nach
Vonovia zweitgrößten Immobiliengesellschaft legte im
MDax um 2,0 Prozent zu.
Im Nebenwerteindex SDax sprangen Sixt
mit plus 4,3 Prozent auf den ersten Platz. Analyst Stephan Bauer vom
Bankhaus Metzler sieht für den Autovermieter Licht am Ende des
Tunnels. Mit der Begründung von Reiseerleichterungen zahlreicher
europäischer Länder sprach er nun eine Kaufempfehlung für die Aktie
aus.
Ansonsten rückten an diesem Tag auch wieder einige Krisengewinner
mit Rekordhochs in den Fokus. Neben dem Papier des
Online-Essenslieferanten Delivery Hero gelang nun
auch der Aktie des Spezialsoftware-Anbieters Teamviewer
ein Rekordhoch und auch der des Online-Modehändlers
Zalando .
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,46 Prozent am
Vortag auf minus 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,12 Prozent auf 145,04 Punkte. Der Bund-Future
sank um 0,01 Prozent auf 173,03 Zähler.
Der Euro rutschte am späten Nachmittag unter 1,09
US-Dollar und kostete zum Börsenschluss in Frankfurt 1,0895 Dollar.
Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0904
(Donnerstag 1,1000) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9171
(0,9091) Euro./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0223 2020-05-22/18:17
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