FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag
schwungvoll in die neue Woche gestartet. Der Dax ging
am Abend mit einem Aufschlag von 0,96 Prozent auf 15 932,12 Punkte
aus dem Handel. Aufgrund fehlender Impulse aus den USA, wo die
Börsen wegen des "Labor Day"-Feiertags geschlossen blieben, lief der
Handel aber ruhiger als sonst. Der MDax der
mittelgroßen Börsenwerte gewann im allgemein recht nachrichtenarmen
Umfeld 0,44 Prozent auf 36 215,73 Zähler.
Am Freitag war der deutsche Leitindex nach enttäuschenden
Arbeitsmarktdaten aus den USA noch abgerutscht, hatte die Verluste
aber letztlich eindämmen können. Die Daten fachten neue Hoffnungen
auf eine weiter lockere US-Geldpolitik an, was letztlich die Märkte
in Asien und Europa stützte. Laut Jochen Stanzl von CMC Markets
kamen dann als Kurstreiber auch positive Indikationen von den
Terminmärkten in den USA hinzu, die auf neue Rekorde an der Wall
Street mit der Wiederaufnahme des Handels am Dienstag hindeuten.
Auch mit Blick auf die Europäische Zentralbank sind die Anleger
gespannt, wie es ein halbes Jahr vor dem bereits hinausgeschobenen
Auslauf des Programms mit den Pandemie-Anleihekäufen (PEPP)
weitergeht. Die EZB-Sitzung an diesem Donnerstag gilt entsprechend
als Höhepunkt der Woche.
Auf Unternehmensseite standen zum Wochenauftakt einige Aktien im
Zuge der bevorstehenden Dax-Neuaufstellung im Mittelpunkt, nachdem
die Deutsche Börse am Freitagabend die zehn neuen Dax-Mitglieder ab
dem 20. September bekanntgegeben hatte. Auch die Zusammensetzung des
künftig verkleinerten MDax und des erneuerten SDax
wurde veröffentlicht.
Neu auf dem von 30 auf 40 Titel verlängerten Kurszettel des Dax
stehen etwa der Flugzeughersteller Airbus , der
Online-Modehändler Zalando und der Chemikalienhändler
Brenntag , deren Papiere zu Wochenbeginn jeweils um
mehr als ein Prozent zulegten. Zu den übrigen Dax-Neulingen gehört
etwa auch der Kochboxenlieferant Hellofresh , die
Anteilsscheine gaben aber mehr als ein Prozent nach.
Die Anteilsscheine von SMA Solar brachen nach einer
Gewinnwarnung des Solartechnikunternehmens zeitweise um mehr als 15
Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende Oktober 2020 ein. Sie
gingen letztlich mit einem Abschlag von rund 11,5 Prozent bei 37
Euro aus dem Handel. SMA kappte aufgrund anhaltender Engpässe in der
Lieferkette die Jahresziele für Umsatz und operativen Gewinn
(Ebitda). Laut Jefferies-Analyst Constantin Hesse implizieren die
neuen Ziele eine deutliche Kürzung der Markterwartungen.
Siemens -Papiere führten den Dax mit knapp drei
Prozent Aufschlag an und erklommen ein Hoch, nachdem sie sich im
August nach einem optimistischen Ausblick des Technologiekonzerns
bereits mehrmals in die Nähe ihrer bisherigen Bestmarke von Mitte
April gewagt hatten.
Covestro -Anteilsscheine rückten um
rund 1,2 Prozent vor. Eine starke Nachfrage aus der Bau- und
Autoindustrie sowie nach Elektronik und Medizinprodukten liefert dem
Kunststoffkonzern unverändert Rückenwind. Gerade mit Blick auf das
laufende dritte Quartal sei er weiter sehr optimistisch, sagte
Covestro-Chef Markus Steilemann am Wochenende der
Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Die Aktien von K+S bauten ihre jüngsten Gewinne um
rund 2,3 Prozent aus. Auftrieb gaben Spekulationen am Markt, wonach
der Bergbaukonzern BHP möglicherweise eine Übernahme der Kasseler
einem teureren eigenen Kali-Projekt in Kanada vorziehen könnte.
Auch Europas Börsen erholten sich von ihrem jüngsten Rückschlag und
starteten mit Zuwächsen in die neue Woche. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 rückte um 1,05 Prozent auf 4246,13
Zähler vor, die Handelsplätze in Paris und London verbuchten
gleichfalls Gewinne.
Der Euro kostete zuletzt 1,1866 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1864
(Freitag: 1,1872) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8429
(0,8423) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,44 Prozent am
Freitag auf minus 0,42 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,11 Prozent auf 145,50 Punkte. Der Bund-Future
legte um 0,03 Prozent auf 175,21 Zähler zu./tav/jha/
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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