Der Aufwärtstrend des Dax hält
an - wenn auch mit nachlassender Dynamik. Der deutsche Leitindex
pendelte am Mittwoch um die Marke von 13 200 Punkten und gewann am
Ende 0,40 Prozent auf 13 216,18 Punkte. Für den MDax
der 60 mittelgroßen Börsenunternehmen ging es derweil um deutliche
1,52 Prozent auf 28 408,82 Zähler hoch.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,72
Prozent auf 3467,30 Punkte vor. In Paris und insbesondere in London
ging es ebenfalls nach oben. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial
notierte zum europäischen Handelsende etwa 0,3
Prozent im Plus.
"Die ganz große Euphorie auf dem Parkett ist erst einmal vorbei",
doch die gute Börsenlaune vom Wochenstart halte sich, sagte
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Am Montag war der
Dax getrieben von Hoffnungen auf einen Corona-Impfstoff sowie dem
endlich feststehenden Sieg von Joe Biden bei der
US-Präsidentschaftswahl zwischenzeitlich um mehr als 800 Punkte auf
fast 13 300 Punkte gestiegen.
Zur Wochenmitte dürften auch Aussagen auf der Konferenz der
Europäischen Zentralbank (EZB) kursstützend gewirkt haben.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte unter anderem, die
Notenbank werde der Wirtschaft auch in der zweiten Pandemiewelle
beistehen. Die Notenbank müsse die "Lücke füllen", bis die
Covid-19-Impfungen weit fortgeschritten seien.
Unternehmensseitig dominierte eine Flut von Geschäftszahlen das
Marktgeschehen. Beim Energiekonzern Eon sorgten die
laut einem Händler soliden Zahlen für die ersten neun Monate des
Jahres für ein Kursplus von mehr als ein Prozent. Die Papiere des
Konkurrenten RWE , der an diesem Donnerstag Zahlen
vorlegen wird, gewannen als einer der Dax-Favoriten sogar 4,7
Prozent.
Dagegen gaben die Aktien des Autozulieferers und Reifenherstellers
Continental nach detaillierten Quartalszahlen und
Aussagen über höhere Sonderbelastungen um 0,8 Prozent nach. Beim
angeschlagenen Konkurrenten Leoni aus dem SDax
, der die kleineren deutsche Börsenunternehmen
enthält, mussten die Anleger einen Kursrückgang von 1,3 Prozent
verkraften.
An der MDax-Spitze zogen die Anteilscheine von Bechtle
mit einem Sprung von über zwölfeinhalb Prozent die
größte Aufmerksamkeit auf sich. Der IT-Dienstleister hob nach einem
starken dritten Quartal die Prognose für das Vorsteuerergebnis
deutlicher an als am Markt erwartet. Der Online-Marktplatzbetreiber
Scout24 profitierte in der Corona-Krise von robusten
Immobiliengeschäften, was den Aktien ein Plus von mehr als ein
Prozent bescherte.
Mit Zahlen stand zudem der im SDax gelistete
Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer im Fokus,
dessen Aktien letztlich 0,3 Prozent verloren. Die Papiere von
Corestate legten hingegen um fast sechseinhalb
Prozent zu. Die Immobiliengesellschaft verzeichnete in den ersten
neun Monaten des Jahres einen Geschäftseinbruch, rechnet aber ab dem
kommenden Jahr mit deutlich steigenden Umsätzen
Nordex -Titel setzten ihre
November-Rally nach einem neuen Großauftrag für den
Windkraftanlagenhersteller mit Schwung fort. Sie stiegen um mehr als
elf Prozent und haben damit seit Monatsbeginn 40 Prozent gewonnen.
Der Euro gab sichtbar nach und wurde zuletzt mit
1,1768 US-Dollar gehandelt. Am frühen Morgen war der Euro noch auf
ein Tageshoch von 1,1833 Dollar geklettert. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1766 (Dienstag:
1,1808) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8499 (0,8469)
Euro.Die Umlaufrendite stieg von minus 0,51 Prozent am Vortag auf
minus 0,50 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,1
Prozent auf 145,60 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,11 Prozent auf 174,31 Zähler./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0348 2020-11-11/18:24
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