Der Dax hat am Dienstag seine
zwischenzeitlich deutlicheren Gewinne nicht halten können. Auch
mangels Rückenwinds von der Wall Street behauptete der deutsche
Leitindex am Ende lediglich ein Plus von 0,35 Prozent auf 12 430,97
Punkte.
Damit knüpfte er aber immerhin an seinen freundlichen Wochenauftakt
nach der vorangegangenen Schwächephase an. Beim MDax
der mittelgroßen Unternehmen reichte es letztlich für einen
Kursanstieg von 0,25 Prozent auf 26 059,73 Punkte. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich
0,55 Prozent fester bei 3521,36 Zählern. In Paris und London legten
die nationalen Indizes in einer ähnlichen Größenordnung zu.
Der amerikanische Dow Jones Industrial erklomm kurz
nach dem Handelsstart in New York zwar erneut ein Rekordhoch. Zum
europäischen Börsenschluss kam er aber kaum vom Fleck.
Im Dax eroberten die Aktien der Deutschen Bank mit
einem Plus von fast viereinhalb Prozent den ersten Platz. Ihnen half
ein positiver Kommentar der Ratingagentur S&P zum Konzernumbau. Die
Experten bezeichneten die Neuorganisation als nötig und zeigten sich
überzeugt, dass das Management seine Ziele erreichen wird.
Geschäftszahlen der US-Konkurrenten JPMorgan , Goldman
Sachs und Wells Fargo gaben dem
Aktienkurs ebenso wenig zusätzliche Impulse wie am Vortag die der
Citigroup .
Lufthansa-Titel zählten mit einem mehr als
zweieinhalbprozentigen Kursanstieg ebenfalls zu den Favoriten der
Anleger. Hier trieb die Aussicht auf eine geringere Zunahme der
Kapazitäten in Europas Luftfahrtbranche. Der irische Billigflieger
Ryanair kündigte an, das Kapazitätswachstum im Sommer
2020 zu drosseln.
Bei Bayer stand nach zwischenzeitlich höheren
Gewinnen am Ende nur ein Plus von 0,77 Prozent zu Buche. Eine
geringere Strafe für den Agrarchemie und und Pharmakonzern in einem
Glyphosat-Prozess in den USA sorgte in Leverkusen nicht unbedingt
für Freudensprünge. Zwar reduzierte ein US-Richter den von
Geschworenen geforderten Schadenersatz, am grundsätzlichen Problem
für Bayer ändert das aber nichts.
Immobilientitel gehörten unterdessen zu den größten Verlierern.
Händler verwiesen auf Nachwirkungen einer Meldung vom Vortag,
derzufolge das Land Berlin mit dem Kauf hunderter Wohnungen in einer
ehemaligen DDR-Prachtstraße in Berlin den Wohnimmobilienkonzern
Deutsche Wohnen ausgestochen hat. Die Schlappe für
den MDax-Konzern ahndeten die Anleger mit einem Abschlag von fast
anderthalb Prozent.
Im Sog dieser Entwicklung litten auch andere Branchenpapiere. Aktien
von Aroundtown wurden zudem durch eine
Kapitalerhöhung geschwächt - sie verloren ebenfalls knapp anderthalb
Prozent. Papiere des Dax-Mitglieds Vonovia gaben als
einer der größten Verlierer im Leitindex um 0,8 Prozent nach.
Bei Drägerwerk drängten unterdessen etwas
optimistischere Umsatzziele den Gewinneinbruch im zweiten Quartal in
den Hintergrund: Die Aktien des Medizintechnikkonzerns legten um ein
Prozent zu. Damit beendetet sie erst einmal die jüngste
Verlustserie, die zu Wochenbeginn zeitweise im tiefsten Stand seit
fast drei Monaten resultiert hatte.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,30 Prozent am
Vortag auf minus 0,33 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,11 Prozent auf 144,74 Punkte. Der Bund-Future
verlor 0,03 Prozent auf 172,31 Punkte.
Der Eurokurs sank zuletzt auf 1,1215 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf
1,1223 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8910 Euro
gekostet./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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AXC0255 2019-07-16/18:04
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