Der Dax hat sich am Mittwoch
nach einem zähen Handelsverlauf ins Plus gerettet. Der deutsche
Leitindex profitierte von Rückenwind aus den USA und schloss 0,17
Prozent höher bei 12 928,57 Punkten. Der MDax der 60
mittelgroßen Börsentitel aber gab um 0,18 Prozent auf 27 617,71
Zähler nach.
Die relative Gelassenheit der Anleger angesichts der jüngsten
Anweisung des US-Präsidenten Donald Trump, bis nach der Wahl im
November nicht mehr mit den Demokraten über weitere Hilfsmaßnahmen
zur Bewältigung der Viruskrise zu verhandeln, begründeten
Marktteilnehmer mit verschiedenen Argumenten. Nur wenige hätten noch
mit einem Deal vor der Wahl gerechnet, sagte Axi-Analyst Milan
Cutkovic. Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda sieht in Trumps
Vorgehen indes nur die "übliche Verhandlungstaktik" des
US-Präsidenten: die Gegenseite verschrecken, um so bessere
Bedingungen für sich zu erreichen.
Unter den Einzelwerten am deutschen Markt ragten Aktien von
Logistikkonzernen positiv heraus. So erklommen die Papiere der
Deutschen Post im Handelsverlauf ein Rekordhoch,
nachdem das Unternehmen die Ergebnisprognose für dieses Jahr nach
oben geschraubt hatte. Die Bonner gehen von einem durch den
Online-Handel getriebenes sehr starkes Weihnachtsgeschäft aus. Zum
Handelsschluss verzeichneten die Anteilsscheine an der Dax-Spitze
ein Plus von rund vier Prozent.
Die Anteilscheine von Hapag-Lloyd sprangen nach einer
positiven Studie der Deutschen Bank sogar um mehr als elf Prozent in
die Höhe. Bereits kurz vor der Prognoseanhebung der Deutschen Post
hatte Analyst Andy Chu für die europäische Logistikbranche mit
starken Zahlen zum dritten Quartal gerechnet. Wegen weiter
steigender Frachtraten dürften die Geschäfte für
Container-Reedereien wie Hapag-Lloyd besonders gut gelaufen sein.
Die Papiere von Covestro zogen nach einer positiven
Analystenstudie der US-Investmentbank Goldman Sachs um knapp drei
Prozent an. Der Kunststoffhersteller dürfte laut der Analystin
Georgina Iwamoto von steigenden Preisen, einer zyklischen Erholung
und einem Auffüllen der Lager durch die Abnehmer profitieren.
Die Aktien der Rückversicherer Munich Re und Hannover
Rück indes zeigten sich sehr schwach mit jeweils rund
2 Prozent Abschlag. Am Markt wurde auf den Wirbelsturm "Delta"
verwiesen, der auf die Südostküste von Mexiko getroffen ist und dort
nun wütet.
Für die Papiere von SMA Solar indes ging es an der
Spitze des Nebenwerteindex SDax um fast neun Prozent
nach oben. Die Privatbank Berenberg hatte die Aktien des
Solarausrüsters zum Kauf empfohlen. Analyst Lasse Stueben lobte das
breite Produktportfolio, mit dem SMA in allen Bereichen des
Wachstumsmarktes Solarindustrie profitieren könne.
Auf europäischer Bühne schloss der EuroStoxx
prozentual unverändert bei 3233,43 Punkten. In Paris gab der Cac
leicht nach und der Londoner FTSE 100
trat nahezu auf der Stelle. In New York allerdings legte der Dow
Jones Industrial zuletzt um 1,6 Prozent zu.
Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs auf 1,1770 (Dienstag: 1,1795) US-Dollar
fest. Der Dollar kostete damit 0,8496 (0,8478) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,53 Prozent am
Dienstag auf minus 0,52 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,01 Prozent auf 145,73 Punkte. Der Bund-Future
gab um 0,27 Prozent auf 174,07 Zähler nach./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0311 2020-10-07/18:17
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.