FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Montag kaum
verändert in die Woche der Notenbanken gestartet. Der deutsche
Leitindex legte um 0,08 Prozent auf 16 190,95 Punkte zu und bewegte
sich damit weiter in der engen Handelsspanne der vergangen Tage. Der
MDax mit den 50 Aktien mittelgroßer börsennotierter
Unternehmen verlor 0,19 Prozent auf 28 198,96 Punkte.
Die Anleger sind vorsichtig, denn wichtige Zinsentscheidungen stehen
bevor, allen voran die der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Am
Donnerstag folgt die Europäische Zentralbank (EZB). Von beiden wird
ein Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte nach oben erwartet. Für die
USA sollte dann das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Untermauert
von überraschend schwachen Stimmungsdaten aus dem Euroraum am Morgen
wird dies nun zunehmend auch von der EZB erwartet.
Die von S&P Global gemessene Unternehmensstimmung im Euroraum hat
sich im Juli erneut und deutlich eingetrübt. "Die Rezession kommt
näher", schrieb Commerzbank-Experte Christoph Weil. Ihm zufolge
sprechen die S&P-Umfragedaten dagegen, dass die EZB die Leitzinsen
nach Juli weiter erhöht.
Unter den Einzelwerten zogen im Dax die Aktien von Continental
um 1,7 Prozent an. Schwung hatte eine Studie vom
Bankhaus Metzler verliehen. Analyst Pal Skirta rechnet damit, dass
der Autozulieferer und Reifenhersteller im vierten Quartal die
Trendwende einläutet, mit anziehenden Margen und Barmittelzuflüssen
zurück gen Vorkrisenniveau.
Die Anteilscheine von Software AG verloren nach
vorgelegten Zahlen knapp ein Prozent. Sie werden an diesem Dienstag
wegen der Übernahme durch den Finanzinvestor Silver Lake aus dem
MDax und dem Tech-Index TecDax entfernt. Dafür rückt
der Autozulieferer Vitesco in den Index der
mittelgroßen Werte nach und macht im Nebenwerteindex SDax den Platz
frei für die Rückkehr der BVB-Aktien .
Der Bildverarbeitungsspezialist Basler hatte wegen
der fortgesetzten Marktflaute seine Jahresziele kräftig gesenkt.
Zugleich wurde jedoch auch ein umfangreicher Stellenabbau bekannt
gegeben. Die Aktien waren im SDax zunächst um rund 12 Prozent
eingebrochen, erholten sich dann jedoch wieder vollständig und
stiegen am Ende um 0,6 Prozent.
Für Deutz hingegen ging es nach einem skeptischen
Analystenkommentar der britischen Investmentbank HSBC um mehr als
vier Prozent abwärts. Damit waren die Papiere das Schlusslicht im
SDax. Analyst Dario Dickmann verwies auf das inzwischen weniger
attraktive Verhältnis von Chancen zu Risiken. Vor allem in den
wichtigen Endmärkten nähmen die Risiken für den Motorenhersteller
zu.
Auf europäischer Ebene gab der EuroStoxx 50 als
Leitindex der Eurozone um 0,19 Prozent auf 4383,03 Punkte nach. In
Paris verzeichnete der Cac 40 ebenfalls leichte
Verluste, während der FTSE 100 in London etwas
zulegte. Der New Yorker Dow Jones Industrial stieg
zum europäischen Handelsschluss um 0,6 Prozent.
Der Euro sank angesichts der schwachen
Konjunkturdaten unter 1,11 US-Dollar und wurde zuletzt mit 1,1075
Dollar gehandelt. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1096
(Freitag: 1,1123) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9012
(0,8990) Euro. Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 2,54
Prozent am Freitag auf 2,45 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,32 Prozent auf 124,75 Punkte. Der
Bund-Future gewann 0,44 Prozent auf 133,74
Punkte./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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