Der Dax hat mit einem
Befreiungsschlag seine jüngsten Verluste abgeschüttelt und ist mit
deutlichen Gewinnen in die neue Woche gestartet. Der deutsche
Leitindex schloss am Montag 3,22 Prozent höher bei 12 870,87
Punkten. In der Vorwoche hatte das Börsenbarometer fast 5 Prozent
eingebüßt und war zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit
Ende Juli gefallen. Der MDax der 60 mittelgroßen
Börsentitel zog am Montag um 1,94 Prozent auf 26 966,92 Zähler an.
Gefragt waren vor allem Aktien konjunkturabhängiger Unternehmen.
Positive Impulse kamen unter anderem von der Wall Street, wo die
jüngste Erholungsrally in eine neue Runde ging. Zudem war am
Wochenende bekannt geworden, dass die Gewinne von Chinas
Industrieunternehmen im August den vierten Monat in Folge gestiegen
waren; insofern war es bereits an Asiens wichtigsten Börsen bergauf
gegangen.
Ungeachtet der Erholung zeigte sich Marktanalyst Milan Cutkovic vom
Handelshaus AxiTrader vorsichtig: "Von der Corona-Pandemie über die
Brexit-Verhandlungen bis hin zur US-Präsidentschaftswahl - an
Themen, die die Börse bewegen, dürfte es in den kommenden Wochen
kaum mangeln. Dabei nur darauf zu hoffen, dass die Geldflut der
Zentralbanken und die Technologiewerte die Aktienrally am Leben
halten, scheint vor diesem Hintergrund etwas zu optimistisch."
Dank der wieder gestiegenen Risikoneigung an den Börsen waren aus
Branchensicht europaweit insbesondere Bankenwerte
gesucht. Die Aktien der Deutschen Bank sprangen an
der Dax-Spitze um mehr als sieben Prozent nach oben.
Zudem wurde ein neuer Chef für die Commerzbank an der
Börse gut aufgenommen: Der Aktienkurs zog um 5,6 Prozent an. Der von
der Deutschen Bank kommende neue Commerzbank-Chef Manfred Knof
sollte am Markt auf Zustimmung stoßen, schrieb die Expertin Martina
Matouskova vom Analysehaus Jefferies. Denn Knof habe zuvor das
Geschäft der Allianz Deutschland wieder auf Erfolgskurs gebracht.
Bemerkenswert ist, dass der Dax an diesem Montag 31 Mitglieder
hatte. Die Aktien von Siemens Energy befanden sich aus
technischen Gründen für einen Tag im Leitindex. Der erste Kurs für
die Papiere des abgespaltenen Energiegeschäfts von Siemens
hatte bei 22,01 Euro gelegen, zum Handelsschluss
notierten sie bei 21,21 Euro. Die Siemens-Anteilscheine fielen um
1,5 Prozent.
Die Aktien von Siltronic reagierten an der
MDax-Spitze mit einem Kurssprung von fast sieben Prozent auf eine
Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe. Der nächste Aufschwung in der
Waferindustrie stehe bevor, schrieb Analyst Karsten Iltgen.
Die Papiere von LPKF schnellten um mehr als zehn
Prozent aufwärts und waren damit Spitzenreiter im Nebenwerteindex
SDax . Damit machten sie einen Großteil ihres
elf-prozentigen Kursrückgangs seit Mitte September auf einen Schlag
wett. Der Laserspezialist hatte sich einen Großauftrag für seine
wichtige Solarsparte gesichert.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 2,75
Prozent auf 3223,19 Punkte an. In Paris stieg der Cac 40
um 2,4 Prozent und in London legte der FTSE 100
um 1,5 Prozent zu. Der US-Leitindex Dow Jones
Industrial stand zum Handelsschluss in Europa knapp 2
im Plus.
Der Euro legte angesichts der freundlichen Stimmung
an den europäischen Börsen zu: Die Europäische Zentralbank setzte
den Referenzkurs auf 1,1670 (Freitag: 1,1634) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,8568 (0,8595) Euro. Am Rentenmarkt stagnierte
die Umlaufrendite bei minus 0,52 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,02 Prozent auf 145,75 Punkte. Der
Bund-Future gab um 0,01 Prozent auf 174,61 Zähler
nach./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0320 2020-09-28/18:13
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