FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine weiter abflauende
Inflation hat die Dax-Rally am Mittwoch wieder
angeschoben. Nach einem Tag Verschnaufpause rückte der deutsche
Leitindex bis auf knapp 35 Zähler an die runde Marke von 15 000
Punkten heran und erreichte so den höchsten Stand seit Februar
letzten Jahres. Aus dem Handel ging der Dax zur Wochenmitte mit plus
1,17 Prozent auf 14 947,91 Punkte. Für den MDax der
mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,44 Prozent auf 27 777,54
Punkte aufwärts.
Während in Europa die weiter sinkenden Gaspreise den Anlegern Mut
machen, richten sich die Blicke bereits auf die USA, wo am
Donnerstag die Verbraucherpreise für Dezember auf der Tagesordnung
stehen. Sie sind ein wichtiger Signalgeber für den weiteren Zinskurs
der Notenbank.
Europaweit profitierten zur Wochenmitte insbesondere die 2022 stark
unter Druck geratenen Immobilienwerte von der
Aussicht auf eine etwas weniger harsche Gangart der Notenbanken,
falls die Inflation tatsächlich weiter an Tempo verlieren sollte. In
diesem Fall dürften die Zinsen verstärkt unter Druck geraten, was
die Refinanzierung von Immobilien erleichtert. Hierzulande gewannen
etwa Vonovia im Dax 6,6 Prozent und TAG Immobilien
im MDax 10,5 Prozent.
Ferner stiegen im Dax die Aktien von Siemens Energy
um 5,4 Prozent. Der Energietechnikkonzern erhielt einen
Milliardenauftrag bezüglich der Anbindung von Windparks in der
deutschen Nordsee.
Der Softwareanbieter Teamviewer schnitt im vierten
Quartal mit seinen in Rechnung gestellten Umsätzen und dem
operativen Ergebnis besser als erwartet ab. Nach anfangs hohem
Kurszuwachs schlossen die Titel aber 0,4 Prozent schwächer, belastet
von Gewinnmitnahmen und warnenden Stimmen am Markt vor einer in
diesem Jahr womöglich enttäuschenden Entwicklung der Margen.
An der Spitze im Nebenwerteindex SDax sprangen die
Anteile von SMA Solar um 14,6 Prozent hoch und
profitierten damit von einem optimistischen Analystenkommentar. Bei
dem Photovoltaik-Unternehmen setze sich die starke Auftragslage fort
und die Auslastung sei recht hoch, schrieb der Experte Constantin
Hesse vom Analysehaus Jefferies. Am Index-Ende rutschten die Papiere
der Südzucker-Tochter Cropenergies nach einem
Zwischenbericht um 7,4 Prozent ab.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,04
Prozent auf 4099,76 Punkte. In Paris stieg der Cac 40
ebenso wie in London der FTSE 100 und auch in New
York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum
europäischen Börsenschluss höher.
Der Euro kletterte am Mittwoch zwischenzeitlich auf den höchsten
Stand seit Ende Mai 2022, zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung
1,0738 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0747 (Dienstag: 1,0723) Dollar
festgesetzt, der Dollar damit 0,9305 (0,9326) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,28 Prozent am Vortag auf
2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22
Prozent auf 126,12 Punkte. Der Bund-Future zog um
0,89 Prozent an auf 137,70 Zähler./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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