FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag
wieder zugelegt. Die Standardwerte im Dax hingen der
Entwicklung der Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe
allerdings deutlich hinterher. Letztlich ging der Leitindex 0,34
Prozent höher bei 15 132,85 Punkten aus dem Handel, während es für
den MDax der mittelgroßen Unternehmen deutlich
stärker um 1,27 Prozent auf 28 790,40 Zähler aufwärts ging.
Gebremst wurde der Dax unter anderem von Verlusten beim
Dax-Schwergewicht SAP , weil die Zahlen und Ziele des
Softwarekonzerns am Markt nicht gut ankamen. Zudem kamen auch an den
US-Börsen die Standardwerte nicht vom Fleck, wie der mehr oder
weniger auf Vortagsniveau stehende Dow Jones Industrial
zeigt.
Starke Kursgewinne bei dem US-Elektroautobauer Tesla
schoben in New York aber Tech-Aktien an. Der deutsche Auswahlindex
TecDax war unter diesen Umständen mit einem Anstieg
um 1,5 Prozent der beste unter den vier bekanntesten Indizes der
Dax-Familie. Dies stützte auch hierzulande Werte der klassischen
Technologie-Branche wie etwa Infineon , die als
zweitbester Dax-Wert um rund 4,8 Prozent stiegen. In der
Chip-Branche sorgte auch eine starke Umsatzprognose von
STMicroelectronics am Donnerstag für gute Stimmung.
Unternehmensberichte lieferten hierzulande Licht und Schatten. Die
Aktien von SAP beschleunigten nach negativ aufgenommenen Zahlen und
vorsichtigen Finanzzielen zeitweise ihren jüngsten Abwärtstrend, sie
konnten ihr Minus aber immerhin noch auf 0,9 Prozent reduzieren.
Damit gehörte der Softwarekonzern zu den schwächsten Werten im
Leitindex. SAP kündigte den Abbau von 3000 Stellen an und denkt
zudem über den Verkauf der US-Tochter Qualtrics nach.
Sartorius war dagegen klarer Spitzenreiter im Dax,
obwohl sich der Pharma- und Laborausrüster nach einem weiteren
starken Jahr mit deutlichem Umsatz- und Ergebniszuwachs für 2023 auf
ein erheblich gedrosseltes Tempo einstellt. Ermutigende Aussagen zur
Geschäftsentwicklung bis 2025 haben die Titel am Donnerstag jedoch
mit einem Kurssprung um 6,5 Prozent an die Dax-Spitze befördert.
Eine Kooperation bei der Entwicklung immunbasierter Krebstherapien
mit dem Pharmakonzern Johnson & Johnson schob die
Aktien von Evotec an, die mit einem Plus von 6,9
Prozent den MDax anführten. Neben Forschungszahlungen erhält der
Wirkstoffforscher eine Vorauszahlung in ungenannter Höhe. Hinzu
kommen könnten erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen sowie eine
Umsatzbeteiligung.
Der Immobilienkonzern Dic Asset erreichte seine
Ergebnisziele im vergangenen Jahr. Der operative Gewinn, gemessen an
der Branchen-Kenngröße Funds from Operations (FFO), lag aber nur am
unteren Ende der ausgegebenen Spanne. Für 2023 rechnet das
Unternehmen zudem mit einem Ergebnisrückgang. Seine Aktionäre lockt
Dic Asset aber mit einer Dividende auf dem Niveau des Vorjahres. Die
Anteilsscheine stiegen im SDax um 1,3 Prozent.
In New York stellte der technologielastige Nasdaq 100
den wenig bewegten Dow zuletzt mit einem Anstieg um 0,9 Prozent in
den Schatten. Der EuroStoxx ging mit einem Plus von 0,6 Prozent bei
4173,98 Zählern aus dem Handel. Klare Gewinne gab es auch für den
Pariser Cac 40 , während der Londoner FTSE 100
um immerhin 0,2 Prozent stieg.
Der Kurs des Euro notierte zuletzt bei 1,0866
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,0895 (Mittwoch: 1,0878) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,9179 (0,9193) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,10 Prozent am Vortag
auf 2,17 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,28
Prozent auf 126,68 Punkte. Der Bund-Future stand 0,59
Prozent tiefer bei 137,75 Zählern./niw/tih/nas
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---
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AXC0304 2023-01-26/18:18
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