Der Dax hat sich am Mittwoch
mit starkem Rückenwind aus den USA weiter erholt. Nach einem
verhaltenen Start schloss der deutsche Leitindex 1,34 Prozent höher
bei 11 223,71 Punkten. Zwischenzeitlich hatte sich das
Börsenbarometer sogar wieder auf das Niveau von Anfang März
vorgearbeitet. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg
um 1,16 Prozent auf 24 478,88 Punkte.
Angesichts fortgesetzter Lockerungen von Beschränkungen wegen der
Coronavirus-Pandemie zogen die Kurse an der Wall Street kräftig an
und sorgten damit auch hierzulande für gute Laune. Marktanalyst
Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Marktes schrieb, die
momentane Entwicklung bei den Infektionszahlen mache den Anlegern
Mut und lasse auf eine doch schnellere Rückkehr zur Normalität
hoffen. Aber Europa und die Welt sollten sich auf die zweite Welle
des Coronavirus vorbereiten. Covid-19 sei noch lange nicht
bezwungen. Politiker und Virologen warnten bereits vor einem
erneuten Anstieg der Infektionen.
An der Dax-Spitze profitierten die Aktien des Medizinkonzerns
Fresenius SE mit einem Plus von gut sieben Prozent
von einer Kaufempfehlung der Bank Morgan Stanley, die die defensiven
Qualitäten der Papiere in der Covid-19-Krise betonte. Die
Anteilscheine der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC)
legten nach einer ebenfalls optimistischeren
Einschätzung der Experten um rund drei Prozent zu.
Die Aktien der Deutschen Bank zogen am Tag der
Online-Hauptversammlung um gut vier Prozent an. Vorstandschef
Christian Sewing hatte die Anteilseigner darauf eingeschworen, sich
beim Konzernumbau nicht von der Corona-Krise ausbremsen zu lassen.
Die in der Corona-Pandemie kräftig unter die Räder geratenen Papiere
der Aareal Bank feierten mit einem Aufschlag von rund
zwölf Prozent an der MDax-Spitze ein kleines Comeback.
Ausschlaggebend war die Nachricht gewesen, dass sich der
Immobilienfinanzierer nun auf die Suche nach einem Partner für seine
IT-Tochter Aareon macht und über eine signifikante
Minderheitsbeteiligung verhandeln will. Einflussreiche Anteilseigner
hatten sogar den Verkauf gefordert.
Enttäuschte Anleger dagegen verwiesen die Papiere von CTS Eventim
nach einem Umsatz- und Gewinneinbruch mit einem
Abschlag von mehr als sieben Prozent auf den letzten Index-Platz.
Die Corona-Pandemie hatte das Geschäft des Veranstalters und
Tickethändlers zum Ende des ersten Quartals stillgelegt.
Die bereits seit geraumer Zeit als Krisengewinner gefragten Papiere
der Shop Apotheke hatten dank einer Kaufempfehlung
des Analysehauses Jefferies einen Kursrekord bei 99,50 Euro
aufgestellt. Für die Anteilscheine der Online-Apotheke stand am Ende
ein Plus von 5,6 Prozent auf 95,50 Euro zu Buche.
Der EuroStoxx schloss 1,37 Prozent höher bei 2942,39
Punkten. Der französische Leitindex Cac 40 und der
britische FTSE 100 stiegen um jeweils rund 1 Prozent.
In New York stand der Dow Jones Industrial zur Zeit
des hiesigen Handelsschlusses 1,8 Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,46 Prozent am
Vortag auf minus 0,45 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,12 Prozent auf 144,77 Punkte. Der Bund-Future
gab um 0,07 Prozent auf 172,76 Punkte nach.
Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs auf 1,0958 (Dienstag: 1,0950) US-Dollar
fest. Der Dollar kostete damit 0,9126 (0,9132) Euro./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0355 2020-05-20/18:13
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